Blumfeld - So lebe ich

25.01.2019 | 0 Kommentare | motorhorst

20 Jahre Old Nobody. Als am 25. Januar 1999 das dritte Blumfeld-Album erschien, war dies der Auftakt zu einer bis zur Auflösung der Band immer wieder aufgenommenen Diskussion: "Jetzt spinnen sie, machen Schlager, sind Münchner Freiheit, haben uns alle verraten". Wenn man mal drei Schritte zurück tritt, sieht man aber ein makelloses Album, das ohne Ausfall auskommt und darüber hinaus mehrere Klassiker der Blumfeld-Geschichte aufweist.

Mit So lebe ich beendete ich in meiner DJ-Karriere jedes Set, es war das Zeichen für die reichlich herunter gerockte Menge, die nur noch auf dem Zahnfleisch durch die Urinlachen und Bierpfüzten robbte, dass es jetzt noch einmal knapp 10 Minuten emotional werden würde, bevor sie draußen von der Kälte und Dunkelheit umfangen werden würden, frierend auf den ersten Bus warten müssten, der sie mitnimmt, ein paar Meter oder sich noch legen lassen konnten von einem schmalhüftigen Jungen hinter der Kegelbahn. Die Realiität sah etwas anders aus. Nur bei 80-85% aller Abende war dieser Song wirklich das letzte Stück.

Unter Umständen ist dies mein Lieblingssong von Blumfeld, in anderen Momenten aber dann wieder Verstärker, Sing Sing, Mein System kennt keine Grenzen, Eine eigene Geschichte, Pro Familia oder Ich - wie es wirklich war. Und man sieht schon: Es tauchen immer wieder Stücke aus Old Nobody auf, Du kommst auch darin vor (we need it, man!).