nbi Berlin
Aaron Cometbus, Punk-Rock-Legende aus früher Berkeley, mittlerweile New York, ist zum ersten Mal auf Lesetour in Deutschland. Unterstützt wird er von Nagel von Muff Potter, der aus seinem Debütroman "Wo die wilden Maden graben" (Ventil Verlag 2007) vortragen wird.
Aaron Cometbus ist einer der wichtigsten Protagonisten der amerikanischen Punk-Szene. Seit nunmehr über 20 Jahren begleitet er die Veränderungen dieser Subkultur in ihrer spezifisch amerikanischen Ausprägung. Im Alter von 13 Jahren brachte Aaron Cometbus die erste Ausgabe seines Fanzines heraus. Zuerst veröffentlichte er ausschließlich Interviews und Artikel über Bands der lokalen Punk-Community. Im Laufe der Zeit widmete Cometbus sich vermehrt in Essays, Tourtagebüchern und Comics den Idealen, der Leidenschaft, den persönlichen Geschichten hinter der Musik. Mittlerweile veröffentlicht Aaron Cometbus vor allem eigene Short Stories, die von seinen Reisen durch die USA und Europa handeln, aber auch Potential und Limitationen des Punkbegriffs ausloten. Sein erster Roman „Doppelzwei“ erschien 2004 im Lautsprecherverlag. In dieser quasi autobiographischen Erzählung schildert der Autor das Leben einer Punk-WG in Berkeley, Kalifornien. Ständig abgebrannt, unglücklich verliebt, auf der zwanghaften Suche nach was auch immer, streunen die Charaktere wie moderne Waltons auf Drogen durch das Buch. „Doppelzwei“ lässt sich passgenau zwischen „Please Kill Me“ von Legs McNeil/Gillian McCain und Rocko Schamonis „Dorfpunks“ einreihen. Auch hier kann man den Autor noch aus seinen Lebensumständen deuten. Aaron Cometbus kann darüber hinaus den eigenen Background genauso lebendig, erstaunlich und problematisch schildern wie neue Orte und Szenarien, die er erkundet. Das Fremde ist genauso interpretierungswürdig wie die eigene Kultur. Cometbus ist Punk-Ethnographie, niemals anmaßend, niemals beschönigend und immer koffeinhaltig.