X-Men: Apocalypse

Christian_alternakid am 29.09.2016 um 08:14 Uhr:

Ich schwanke da arg zwischen 5 und 6 /10. Eigentlich nur Durchschnitt und ein weiterer Schritt in die Normalisierung der X-Men, die ja immer die intelligenteste der großen Comicserien war. Andererseits ist aber wohl im Grundmaterial und den Charakteren immer noch mehr da als das bei den Avengers oder Batman, Superman etc je war. Deshalb ist's dann im Comicfilmvergleich halt doch eine der erträglicheren.
So wie ich im Days Of Future Past schon diese Zukunftsgeschichte wirklich behämmert fand, find ich auch diesmal den Endgegner total uninteressant und nicht wirklich so richtig schlüssig hergeleitet, wie er dann am Ende doch besiegbar sein soll. DIese Überhöhung, die dann irgendwie halbwegs unbegründet aufgelöst wird, ärgert mich jedes Mal in solchen Filmen. Da hätte man vielleicht die Jean Grey Figur vorher besser ausarbeiten müssen, um hier eine gewisse Glaubwürdigkeit hinzubekommen.
Was bei den neuen X-Men auch nicht funktioniert: Fassbinder (Magneto) spielt halt in jedem Film McAvoy (Xavier) an die Wand, das tut den Filmen wirklich nicht gut. Auch wenn ich durchaus appreciate, dass Magneto noch ambivalenter gezeichnet ist als in den Ur-X-Men. Dafür war dort McKellen (Magneto) vs Patrick Stewart (Xavier) schauspielerisch ein nicht ganz so ungleiches Duell.
Ein genereller Pluspunkt der X-Men ist auch, dass hier die weiblichen Personen mindestens gleichberechtigt sind (nimmt man mal Magneto & Xavier als Vaterfiguren raus). Ich würde sogar sagen, dass die weiblichen Superhelden in X-Men die eigentlichen Chefs sind, vielleicht von der Wolverine Macho-Anomalie (die hier ja nur einen Cameo hat) abgesehen. Jennifer Lawrence oder Sophie Turner sind hier eben die Hauptfiguren, die wirklich interessanten Charaktere, das ist bei den Avengers und der dort immer wieder aufs neue verheizten Scarlett Johansson schon anders.