Man kann den Doors und Morrison viel Prätention vorwerfen, die Drogenverherrlichung im Refrain von Break on through, den gewollt ödipalen Skandal in The End, der heute eher ein "Really?" hervor ruft oder die eine Schicht zu viel Pop in der Single-Version von Light my fire.
Aber letzterer Song hat eben auch diese unglaublich gute Orgel-Passage in der Albumversion, The End mit seinem tranceartigen Spannungsaufbau und der ausufernden Länge und Break on through als perfekter Platten-/und Karriere-Eröffner sind halt auch drei Argumente, die man nur mit allerhöchster Ignoranz leugnen könnte.
Zudem ist das ein Debüt mit elf Songs ohne Ausfall, die auch gerade in den Nicht-Singleauskopplungen bereits gut die Bandbreite der Band und die Interessen Morrisons zeigen, vom Blues bis zum brecht/weillschen Alabama Song.
Die Rezeption der Platte und des Doors-Gesamtwerks ist - sicher nicht nur - in meiner Biografie stark von Oliver Stones Biopic von Anfang der 90er geprägt. Ein Film, der nicht nur Lob geerntet hat und auch nicht als Leuchtturm der Authentizität in die Filmgeschichte eingeht, aber mich damals und jeden Anfangszwanziger überall und jederzeit auf der Welt im richtigen Moment erwischt, um ihn zumindest ein paar Monate oder Jahre mit auf einen Schwimmausflug zum Mond zu nehmen, ach nein, herrje, der kam ja erst mit dem zweiten Album.