Aus dem 1991 gedrehten "The Commitments" kann man gleich zwei Erblinien des Lowbrow-Indie-Films der letzten Jahrzehnte ableiten. Einmal die den britischen Inseln eigene Working-Class-Dramedy mit heftigem Humor und noch deftigeren Schimpfwörtern (siehe "The Full Monty", "Brassed Off", ja sogar "Pride") und zum zweiten der sich ernsthaft mit seinen Songs befassende Spielfilm über Musiker, auf dem Glen Hasard (auch in "Commitments" in einer Rolle, kaum wiederzuerkennen!) & John Carney ihre Karrieren aufgebaut haben ("Once", "Sing Street", "Can A Song Save Your Life").
Ich kann mich noch an die frühen 90er erinnern, als "The Commitments" damals ein Programmkinohit in der mittleren Kleinstadt war, in der ich zur Schule ging.
Ganz die Begeisterung ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, aber die beiden Stärken - "fuck!"-lastiger Humor und eine aufrichtige Liebe zur gespielten Musik* - sind immer noch intakt. Warum Robert Arkins als Bandmanager Johnnie (und Joe-Strummer-Lookalike) gar keine Karriere gemacht hat, ist aber doch verblüffend. Er hätte der irische John Cusack werden können!
Wie "The Commitments" unter den cultural appropriation Vorzeichen einer jüngeren Generation spielen würde, wäre allerdings auch interessant zu beobachten.
* Schönster Moment: die Beichtstuhlszene:
Steve Clifford: [im Beichtstuhl] There are three girls in the band. I had lustful thoughts. About all of them. When I studied I used to sing hymns, but now all I can sing is "When A Man Loves A Woman" by Marvin Gaye.
Father Molloy: Percy Sledge.
Steve Clifford: What?
Father Molloy: It was Percy Sledge who did that particular song. I have the album.
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Christian_alternakid am 21.04.2022 um 11:01 Uhr:
Aus dem 1991 gedrehten "The Commitments" kann man gleich zwei Erblinien des Lowbrow-Indie-Films der letzten Jahrzehnte ableiten. Einmal die den britischen Inseln eigene Working-Class-Dramedy mit heftigem Humor und noch deftigeren Schimpfwörtern (siehe "The Full Monty", "Brassed Off", ja sogar "Pride") und zum zweiten der sich ernsthaft mit seinen Songs befassende Spielfilm über Musiker, auf dem Glen Hasard (auch in "Commitments" in einer Rolle, kaum wiederzuerkennen!) & John Carney ihre Karrieren aufgebaut haben ("Once", "Sing Street", "Can A Song Save Your Life").Ich kann mich noch an die frühen 90er erinnern, als "The Commitments" damals ein Programmkinohit in der mittleren Kleinstadt war, in der ich zur Schule ging.
Ganz die Begeisterung ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, aber die beiden Stärken - "fuck!"-lastiger Humor und eine aufrichtige Liebe zur gespielten Musik* - sind immer noch intakt. Warum Robert Arkins als Bandmanager Johnnie (und Joe-Strummer-Lookalike) gar keine Karriere gemacht hat, ist aber doch verblüffend. Er hätte der irische John Cusack werden können!
Wie "The Commitments" unter den cultural appropriation Vorzeichen einer jüngeren Generation spielen würde, wäre allerdings auch interessant zu beobachten.
* Schönster Moment: die Beichtstuhlszene:
Steve Clifford: [im Beichtstuhl] There are three girls in the band. I had lustful thoughts. About all of them. When I studied I used to sing hymns, but now all I can sing is "When A Man Loves A Woman" by Marvin Gaye.
Father Molloy: Percy Sledge.
Steve Clifford: What?
Father Molloy: It was Percy Sledge who did that particular song. I have the album.