Tendenz zur 8/10. Flott geschrieben, manchmal ein bisschen zu gimmickverliebt (wenn Selena Gomez in einem Einspieler Futurebonds oder sowas erklärt), aber was mir sehr gut gefällt, dass er sich nicht scheut, den Zuschauer zu überfordern, sondern hinsichtlich der Finanzkrise wirklich nichts simplifiziert und so weit ich das sehen kann, tatsächlich sehr realitätsgetreu ist (auch ein schöner Moment, wenn im Film kurz erklärt wird, dass eine Szene sich in Wirklichkeit gar nicht so zugetragen hat, aber so schöner aussieht). Alles in allem empfehlenswert.
Nach Margin Call & Too Big To Fail ist Big Short jetzt schon der dritte wirklich gute Film über die Finanzkrise,
Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Hollywood hinkriegt, so ein komplexes, unübersichtliches, für Laien eigentlich nicht durchschaubares Thema wie die Immobilienblase und Finanzkrise so herunterbrechen und plastisch darstellen kann, dass es auch der einfache Kinogänger versteht. Man stelle es nur vor, ein deutscher Film würde das mit einem ähnlichen Thema (z.B. "Wann ist es beim Fußball abseits?") versuchen: Es wäre wohl das Scheitern des Jahrtausends.
Ich finde das Aufbrechen der vierten Wand, wenn die Hauptfiguren zum Publikum sprechen oder erklären, dass in der Realität ein Ereignis ein wenig anders war, es dann aber doch so gezeigt wird, dass es einen schönen Schauwert hat, genial. Getoppt wird das aber wirklich von den Szenen, in denen ein Fernsehkoch, eine Margot Robbie im Schaumbad oder die von Christian zitierte Selena Gomez gewiisse Details erläutern, so sinnfrei wie das Setting, in dem sie sich befinden und die Umstände selbst gerade auch sind.
Insgesamt schafft es der Film äußerst gelungen, die hundegemeinen, nicht nachvollziehbaren, ungerechten, zum Himmel schreienden, die Unsinnig- und Unbarmherzigkeit des Kapitalismus und des Finanzwesens herausstellenden, sozial völlig unverträglichen, für jeden Menschen der auch nur einen minimalen Hauch von Mitgefühl, Empathie oder sozialem Gewissen hat, unerträglichen, für eine sofortige Revolution absolut ausreichenden, keinerlei für die Akteure negative Auswirkungen habenden Vorgänge um den großen Crash von 2008 auf den Punkt zu bringen und zu erklären. Die einzige Frage die offen bleibt: Warum sieht Christian Bale nicht nur immer so aus, als würde er nen Zahnschutz tragen, sondern redet auch so, vor allem in der deutschen Synchro?
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Christian_alternakid am 11.06.2016 um 11:20 Uhr:
Tendenz zur 8/10. Flott geschrieben, manchmal ein bisschen zu gimmickverliebt (wenn Selena Gomez in einem Einspieler Futurebonds oder sowas erklärt), aber was mir sehr gut gefällt, dass er sich nicht scheut, den Zuschauer zu überfordern, sondern hinsichtlich der Finanzkrise wirklich nichts simplifiziert und so weit ich das sehen kann, tatsächlich sehr realitätsgetreu ist (auch ein schöner Moment, wenn im Film kurz erklärt wird, dass eine Szene sich in Wirklichkeit gar nicht so zugetragen hat, aber so schöner aussieht). Alles in allem empfehlenswert.Nach Margin Call & Too Big To Fail ist Big Short jetzt schon der dritte wirklich gute Film über die Finanzkrise,
motorhorst am 17.12.2016 um 13:42 Uhr:
Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Hollywood hinkriegt, so ein komplexes, unübersichtliches, für Laien eigentlich nicht durchschaubares Thema wie die Immobilienblase und Finanzkrise so herunterbrechen und plastisch darstellen kann, dass es auch der einfache Kinogänger versteht. Man stelle es nur vor, ein deutscher Film würde das mit einem ähnlichen Thema (z.B. "Wann ist es beim Fußball abseits?") versuchen: Es wäre wohl das Scheitern des Jahrtausends.Ich finde das Aufbrechen der vierten Wand, wenn die Hauptfiguren zum Publikum sprechen oder erklären, dass in der Realität ein Ereignis ein wenig anders war, es dann aber doch so gezeigt wird, dass es einen schönen Schauwert hat, genial. Getoppt wird das aber wirklich von den Szenen, in denen ein Fernsehkoch, eine Margot Robbie im Schaumbad oder die von Christian zitierte Selena Gomez gewiisse Details erläutern, so sinnfrei wie das Setting, in dem sie sich befinden und die Umstände selbst gerade auch sind.
Insgesamt schafft es der Film äußerst gelungen, die hundegemeinen, nicht nachvollziehbaren, ungerechten, zum Himmel schreienden, die Unsinnig- und Unbarmherzigkeit des Kapitalismus und des Finanzwesens herausstellenden, sozial völlig unverträglichen, für jeden Menschen der auch nur einen minimalen Hauch von Mitgefühl, Empathie oder sozialem Gewissen hat, unerträglichen, für eine sofortige Revolution absolut ausreichenden, keinerlei für die Akteure negative Auswirkungen habenden Vorgänge um den großen Crash von 2008 auf den Punkt zu bringen und zu erklären. Die einzige Frage die offen bleibt: Warum sieht Christian Bale nicht nur immer so aus, als würde er nen Zahnschutz tragen, sondern redet auch so, vor allem in der deutschen Synchro?