Spellbound

babygirliegirl am 09.05.2016 um 22:17 Uhr:

Sehr spannender, intelligenter, unvorhersehbarer Film. Wirklich gut! Auch tolle Schwarz-Weiß Aufnahmen und eine wunderbare Ingrid Bergman. Einzig und allein die manchmal etwas naiven Dialoge haben mich gestört.

Christian_alternakid am 17.07.2020 um 12:00 Uhr:

Ein twistender Hitchcock-Film von 1945, gut besetzt mit Gregory Peck und Ingrid Bergman. Mein klassisches Problem mit Filmen aus der Zeit tritt auch hier wieder auf: ich kann die romantische Ebene einfach nicht nachvollziehen. Warum sich Ingrid Bergman hier nach dem ersten Treffen so Hals-über-Kopf in den doch schrägen Gregory Peck verlieben muss und alles für ihn aufgibt? Auf der Plusseite würde ich hier allerdings vermerken wollen, dass ihre berufliche Rolle für 1945 erstaunlich progressiv geschrieben ist.

Der Twist ist für mich zwar nicht so völlig überzeugend hergeleitet, aber das macht Hitch durch die fantastische Auflösung wieder wett. Wie er die Pistole in einem P-O-V-Shot filmt*, das Zielen, das Überlegen, das Abdrücken und dann: für eine Sekunde wird der Bildschirm rot. Toll.
Ebenfalls schön und etwas kurios: die von Salvador Dali gestaltete Traumsequenz.
"Spellbound" ist für mich ein Hitchcock, der vor allem aufgrund seiner Regie-Meisterschaft sehenswert ist und damit gewisse Schwächen im Drehbuch (Hitch selbst: "just another manhunt wrapped up in pseudo-psychoanalysis.") locker übertüncht.


*übrigens dazu: "The shot where the audience sees the killer's view down a gun barrel pointing at xxx was filmed using a giant hand holding a giant gun, to achieve the proper perspective."