Schauspieler | Typ | mh |
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Groucho Marx | Person | |
Chico Marx | Person | |
Harpo Marx | Person | |
Kitty Carlisle | Person | |
Allan Jones | Person | |
Walter Woolf King | Person | |
Sig Ruman | Person | |
Margaret Dumont | Person | |
Edward Keane | Person | |
Robert Emmett O'Connor | Person | |
Evelyn Selbie | Person | |
Purnell Pratt | Person | |
Jonathan Hale | Person | |
Otto Fries | Person | |
Gino Corrado | Person | |
Bess Flowers | Person | |
Chuck Hamilton | Person | |
Frank McLure | Person | |
William H. O'Brien | Person | |
George Irving | Person | |
Billy Gilbert | Person | |
Ruth Cherrington | Person | |
Al Bridge | Person | |
Selmer Jackson | Person | |
Jack 'Tiny' Lipson | Person | |
Stanley Blystone | Person | |
Wedgwood Nowell | Person | |
King Baggot | Person | |
John St. Polis | Person | |
Bud Geary | Person | |
Rolfe Sedan | Person | |
Sam Appel | Person | |
Stephen Soldi | Person | |
Jay Eaton | Person | |
Harry 'Zoup' Welsh | Person | |
Gloria Delson | Person |
Regisseur | Typ | mh |
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Sam Wood | Person |
Erdjohann am 08.10.2020 um 15:28 Uhr:
Hardcore-Marxisten bewerten diesen Film der Brüder gewöhnlich eher streng, weil mit ihm der "Sellout" begonnen habe und außerdem der Vierte im Bunde, Zeppo, nicht mehr dabei gewesen sei. Und natürlich ist es etwas völlig Anderes, einen Paramount-Film wie "Horse Feathers" oder "Animal Crackers" mit "A Night at the Opera" zu vergleichen: zum Teil völlige Anarchie und Verzicht auf Plot hier, Musical-Romanze mit jugendlichem Liebespaar und "ordentlicher" Handlung dort. Meiner Meinung nach tut man dem Film mit einem derart harten Urteil aber Unrecht, denn zum einen wurden die Comedy- und Slapstick-Nummern vor den eigentlichen Dreharbeiten erstmals auf einer Bühnentour vor Publikum geprobt, bis nur noch die absoluten Knüller übrigblieben - und wer auch nur ein einziges Mal die Szene in Grouchos Miniatur-Schiffskabine, das "Bettenwandern" im Hotelzimmer auf der Flucht vor der Polizei oder gar die unfassbare "Vertragsszene" zwischen Groucho und Chico gesehen hat, wird dem zustimmen müssen.Zum anderen ist Oper und Musical mit dem entsprechenden Anteil an Tanz- und Gesangsszenen gerade für den modernen Zuschauer natürlich ein Thema mit hoher Kitschgefahr. Aber auf der anderen Seite hat es vielleicht keinen Marx-Brothers-Film gegeben (neben "Duck Soup" in Bezug auf Politik vielleicht), der ein "ernsthaftes" Thema wie eben Oper mit der assoziierten Gier nach sozialer Anerkennung und dem Standesdünkel gegenüber "trivialer" Musik (stellvertretend hier die Szene, in der Harpo und Chico dem Orchester die Noten zur Baseball-Stadion-Hymne "Take Me Out to the Ball Game" in ihre "Il Trovatore"-Mappen - auch noch Verdi himself! - schmuggeln) derart umfassend und trotzdem nicht ohne Zuneigung durch den Kakao gezogen hat.
Letzten Endes ist es die gleiche Diskussion wie bei Bands, die sich weiterentwickeln und nach dem rohen, ungestümen Frühwerk zugänglicher werden: wer kann und mag, lässt sich darauf ein und wird belohnt, wer nicht, hat im Falle der Marxens immer noch die Filme aus der Paramount-Ära, die sicherlich noch radikaler, aber mitunter eben auch anstrengender zu verfolgen sind. Für mich bleibt "Die Marx Brothers in der Oper" immer noch einer der besten Filmkomödien überhaupt, gerade weil sie den Bogen zwischen E und U, Slapstick und Romanze, Zynismus und Triumph der "good guys" so wunderbar spannt.