Michael Moore Dokus sind schon echt seltsame Teile. Einerseits wirklich toll gemacht, mit geschickten Mash Up Techniken aufbereitet und tatsächlich ist ja auch seine "ich stell mich jetzt mal ganz dumm"-Fragetechnik durchaus zielführend. Aber so gut das auf der einen Seite gemacht ist, so wirr wird das thematisch zuweilen. "Sicko" ist für zwei Drittel des Films wirklich sehr gut, bis er dann im letzten Drittel mit freiwilligen Nothelfern von 9/11 nach Kuba fährt, um darauf hinzuweisen dass die in Guantanamo eingesperrten Terroristen eine bessere medizinische Versorgung hätten als die Helfer (dafür werden die Helfer aber halt auch nicht gefoltert, nicht?) und dann die Nothelfer auf Kuba kostenlos behandeln lässt und sich damit natürlich schon vor einen fremden Propagandawagen spannen lässt. Damit entwertet er dann wieder seine vorherigen Argumente, die ja viel sinnvoller, weil vergleichbarer waren (warum funktioniert eine Grundversorgung in ganz klar marktwirtschaflichen, kulturell durchaus vergleichbar geprägren Ländern wie Kanada oder England - aber nicht in den USA?) als hier die USA gegen Kuba ausspielen zu wollen. Wenn am Ende dann die kubanische Feuerwehrbrigade vor den 9/11 Helfern stramm steht, weiß man wirklich gar nicht mehr, was das eigentlich noch mit dem Rest des Films zu tun haben soll. Schade, die ersten zwei Drittel wären sonst das Beste, was Moore neben Bowling For Columbine gemacht hat.
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Christian_alternakid am 25.02.2016 um 11:51 Uhr:
Michael Moore Dokus sind schon echt seltsame Teile. Einerseits wirklich toll gemacht, mit geschickten Mash Up Techniken aufbereitet und tatsächlich ist ja auch seine "ich stell mich jetzt mal ganz dumm"-Fragetechnik durchaus zielführend. Aber so gut das auf der einen Seite gemacht ist, so wirr wird das thematisch zuweilen. "Sicko" ist für zwei Drittel des Films wirklich sehr gut, bis er dann im letzten Drittel mit freiwilligen Nothelfern von 9/11 nach Kuba fährt, um darauf hinzuweisen dass die in Guantanamo eingesperrten Terroristen eine bessere medizinische Versorgung hätten als die Helfer (dafür werden die Helfer aber halt auch nicht gefoltert, nicht?) und dann die Nothelfer auf Kuba kostenlos behandeln lässt und sich damit natürlich schon vor einen fremden Propagandawagen spannen lässt. Damit entwertet er dann wieder seine vorherigen Argumente, die ja viel sinnvoller, weil vergleichbarer waren (warum funktioniert eine Grundversorgung in ganz klar marktwirtschaflichen, kulturell durchaus vergleichbar geprägren Ländern wie Kanada oder England - aber nicht in den USA?) als hier die USA gegen Kuba ausspielen zu wollen. Wenn am Ende dann die kubanische Feuerwehrbrigade vor den 9/11 Helfern stramm steht, weiß man wirklich gar nicht mehr, was das eigentlich noch mit dem Rest des Films zu tun haben soll. Schade, die ersten zwei Drittel wären sonst das Beste, was Moore neben Bowling For Columbine gemacht hat.