Sharp Objects

Christian_alternakid am 04.10.2018 um 18:23 Uhr:

Ist recht ungewöhnlich strukturiert, zum Teil so hazy, dreamlike. Geht viel weniger um die Morder der beiden jungen Mädchen als man erwarten würde, sondern eher um einen Vorfall in der Vergangenheit, der im Unterbewusstsein köchelt und sich immer wieder in diesen Traum/Täuschungs-Sequenzen seinen Weg an die Oberfläche bahnt. Wie bei Big Little Lies ist auch hier von Regisseur Jean-Marc Vallée der Soundtrack wieder sehr treffend (wenngleich bei weitem nicht so poppig) eingesetzt, in der zweiten Folge hört die Amy-Adams-Figur zum Beispiel das "American Dream" Album von LCD Soundsystem. Adams ist eh super.

Christian_alternakid am 22.11.2018 um 21:42 Uhr:

Gute Serie in kinogleichen Bildern, die schön ein verhuscht-sommerliches Südstaatengefühl mit ständig bedrohlichem Unterton transportiert, das sowohl vom übermäßigen Alkoholkonsum als auch den unzuverlässigen Erinnerungen herrühren kann.
Insgesamt aber mehr Charakter-Drama über Verletzungen in der Adoleszenz und die repressive Umgebung der Kleinstadt als Murder Mystery, weswegen sie für mich gegen Ende auch ein wenig abbaut und etwas zu banal in seiner Auflösung wird - doch am Schluß kommt noch ein Twist, bei dem man schon genau aufpassen muss, um ihn zu entschlüsseln. Starke Frauenrollen, von Amy Adams - in einer eher ungewöhnlichen Rolle als Ritzerin/Alkoholikerin/Journalistin - bis zu Eliza Scanlen als jüngere Schwester, die absolut sensationell spielt. Wenn das nicht der Start zu einer Karriere wird, fress ich ein sharp object.