Pet Sematary

Christian_alternakid am 27.03.2019 um 09:02 Uhr:

Friedhof der Kuscheltiere* ist eine handwerklich gut gemachte Jump Scares Parade, die sozusagen sprichwörtlich das "Oh it's just a cat" - Phänomen ad inifinitum ausgewalzt.
Strukturell hat der Film für mich dadurch ein Problem, dass er nie die notwendige emotionale Fallhöhe erreicht, um den Unfall in der Mitte so zu besetzen, dass die folgenden Aktionen wirklich nachfühlbar werden. Hier wird mir Trauer zu sehr behaupten und zu wenig eingefühlt, wodurch die nachfolgenden Entscheidungen dann nicht mehr schlüssig wirken. Dass man dazu dann eben auch noch so ein sensibles Thema missbraucht, macht es nicht besser.

Zwischen 4 und 5 von 10, da ich mit übersinnlichem Nonsens ja nichts anfangen kann, ist die zweite Hälfte für mich dann doch eher öd (deshalb 4/10), aber könnte schon sein, dass das eher eine persönliche Sache ist. Ich kenne das Original übrigens nicht, kann also hier keinen Vergleich ziehen, ob das überhaupt ein Remake im klassischen Sinn ist.

P.S.: als ich nachgeschlagen habe, ob die beiden Regisseure eigentlich Deutsche sind (sind sie nicht - schon kurios, dass sich so ein US-Regie-Tandem findet, bei denen beide klassisch deutsche Namen haben) ist mir aufgefallen, dass "Starry Eyes" ebenfalls von Widmyer/Kölsch ist. Den hab ich mal aus Zufall nachts im Urlaub im Fernsehen gesehen und fand den ziemlich gut, eine Art "Neon Demon" / "Mulholland Drive" in klein. Lieber den anschauen.

* "Kuscheltiere" ist doch eigentlich nicht nur eine Quatschübersetzung sondern auch inhaltlich völliger Humbug, nicht? Ist ja nun wirklich nicht so, dass hier die Teddys mit den Messern wetzen.