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Perfect Days


Film
Drama

A janitor in Japan drives between jobs listening to rock music.

2023
123 Minuten
In der TMDB
In der IMDB
Bewertung
imdb
7.9
mh-Community
6,7
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noch keine

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Hairi Katagiri Person
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Yoneko Matsukane Person
Tamae Ando Person
Regisseur Typ mh
Wim Wenders Person

Gesehen von


motorhorst
8
11.02.2024

Christian_alternakid
5
19.07.2024

Team Tacheles
7
29.07.2024

Auf der Watchlist von

keinem Motorjugendlichen. Hallo, wie das?

Kommentare

8

motorhorst am 11.02.2024 um 13:00 Uhr:

Toller Film nahe an der Perfektion mit den üblichen Wendersisms, mit denen man aber gut leben kann. Die Reduktion von Dialogen und - zunächst - auch Handlung, erzeugen eine tiefe Meditation, die genau die richtige Stimmung für einen Nicht-Marvel-Kinogängers hervorruft. Schön, wie Musik einen zentralen Punkt der Geschichte einnimmt, wenn auch für echte Kenner vielleicht nicht tief genug vordringt, aber das anwesende Kino-Bildungsbürgertum in seinen Schwaden aus Bier und längst verbotenen Düften (hash tags 4711 und dressin) perfekt abholt, da wurde im Takt auf den Oberschenkeln mitgeklopft zu "The House of the Rising Sun"; der traut sich was, der Wim.

Erst beim Niederschreiben dieses Songtitels fällt mir nun auf, dass dieser die holzhammerige Verwendung mancher Stücke (am ersten freien Sonntag des Toilettenmanns läuft natürlich welcher Song der Kinks? Ja, genau der! Obwohl wir vorher schon in vier Szenen überdeutlich gezeigt bekamen: Hoch die Hände - Wochenende!) auf den Gipfel treibt, von wegen rising sun, im Lande der.... kapiert, ihr Langnasen?
Dieses Das-Publikum-im-Zweifelsfall-doch-für-zu-dumm-halten zeigt sich auch in einer Szene mit Toiletten, die sich scheinbar in Glaskästen befinden, wobei man aber schon im Hintergrund gesehen hat, dass diese mit einer Milchglas-Funktion bei der Benutzung undurchschaubar werden. Hier muss erst eine Ausländerin (mit nicht-weißer Hautfarbe!) kommen und "Hä? Wie geht das denn?" fragen, um es nochmal explizit erklärt zu bekommen - also: wir es erklärt bekommen. Unschön.

Unerträglich stellenweise, nicht nachvollziehbar immer, hat man den Film auch deutsch synchronisiert. Gerade bei einem mit wenigen Sprachanteilen auskommenden Film, hätte man diese Sequenzen locker untertiteln und den lokalen Sound erhalten können. So wurde z.B. der als Eddie Murphy-Soundalike gesprochene Gehilfe zur WItzfigur (und begeisterte das anwesende Volk aber vollends, es wähnte sich inzwischen in der japanischen Version von "und tägich grüßt das Murmeltier").

Trotz allen dessen ist das ein wunderbarer Film, mit stellenweise toller Musikauswahl (Lou Reed/Velvet Underground, Patti Smith oder Nina Simone werden halt auch nicht durch den hundertsten Van Morrison oder die oben genannten sprechenden Lyrics kaputt gemacht), einem fantastischen Hauptdarsteller und einer Erzählung, die genug Handlungsfäden offen in der Luft baumeln lässt, dass man noch sehr lange drüber nachdenken kann.
Extra-Props für die tollen Traumsequenzen und die erstaunlichen Erkenntnisse über Japan (1. Man fährt dort links 2. Tokio ist sehr häßlich und schau aus eine Touristenstadt in Südeuropa). Den behämmerten Turm mag ich jetzt aber langsam nicht mehr schauen.

Eher 8,5 als 8.
5

Christian_alternakid am 14.02.2024 um 01:51 Uhr:

verrückt. war wirklich einer der filme, vor denen ich bisher geflohen bin (weil: seit den 70ern doch kein wenders mehr gut & dann noch kontemplative studie über einen japanischen toilettenarbeiter - mehr "wenders" könnt man sich ja als parodie nicht ausdenken). aber bist jetzt schon der/die zweite der vom film offensichtlich angetan ist, wo ich es nicht erwartet hätte.
8

motorhorst am 14.02.2024 um 05:51 Uhr:

Bin vielleicht auch nicht der Wenders-Fanboy. Ich finde "Bis ans Ende der Welt" sehr gut und die Ausschnitte aus "Der Himmel über Berlin" haben mir auch immer gut gefallen (beides Post-70s), während ich "Paris, Texas" noch gar nicht gesehen habe. Ich fand die Doku über Wenders aber auch sehr gut, er scheint ja nicht der beste Mensch zu sein, mit dem man gerne befreundet wäre.
Ich wollte jetzt aber Filme nachholen, hatte mir "Paris, Texas" und "Der Himmel über Berlin" rausgesucht, gute Wahl oder würdest Du etwas anderes bevorzugen?
5

Christian_alternakid am 19.07.2024 um 08:18 Uhr:

Ich fand von Wenders bisher "Der amerikanische Freund" mit Dennis Hopper am Besten, aber der ist sicher auch der genre-haftigste, kann sein, dass das also mehr an mir als am Film liegt. "Paris, Texas" von den Bildern & Performance auf jeden Fall super, gefühlt hab ich ihn allerdings nicht (Joachim ist aber großer Fan). Ansonsten hat mich eher der frühe Wenders noch abgeholt mit "Alice in den Städten" und "Im Lauf der Zeit", beides eher Road-Movies. Letzterer vielleicht noch mal besonders interessant, weil die Road des Movies hier eine Fahrt an der Ost-West-Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten ist, Oberfranken inklusive.
5

Christian_alternakid am 19.07.2024 um 08:21 Uhr:

Zu "Perfect Days": vielleicht auch falsche Stimmung, aber bin nie in den Film gekommen und der Zauber ist mir doch recht rätselhaft. Scheint ein ähnlicher Fall wie bei Haraguchis "Evil Doesn't Exist" zu sein, dessen kontemplatives Kino mich auch nicht erreicht hat, während offensichtlich Rest der Welt begeistert ist. Im direkten Vergleich aber "Perfect Days" besser, weil hier wenigstens ein tolles Ende im Gegensatz zu dem Quatsch von "Evil...".
Jedenfalls Erkenntnis: selbst mit Lou Reed ist Slow Cinema nicht mein Tempo.



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