Ein gewisses Schulterzucken kann ich mir ob der Preise und Jubelkritiken nicht verkneifen. "Nomadland" hat sicher seine Stärken, wie Chloé Zhao mit ihren Laienschauspielern arbeitet bzw. besser: wie sie quasidokumentarisch das echte Leben ihrer Protagonisten filmisch in ein Narrativ bindet. Allerdings steht hier die Fren-Figur von Schauspielstar Frances McDormand dem entgegen. McDormand spielt fantastisch und hat den Oscar völlig zurecht erhalten, aber für das Ganze des Films finde ich ihre herausgehobene Position beinah hinderlich. Die stärksten Szenen hat "Nomadland" doch immer dann, wenn McDormand mehr wie ein Beobachter durch die Trailerparks schweift und die Community als Ganzes in den Mittelpunkt rückt.
Dramaturgisch ist "Nomadland" ohne rechten Anfang und jedes Ende, was symbolisch für das Umherziehende seiner Protagonisten vielleicht auch richtig ist, hat aber im Gegensatz zu Zhaos Vorgängerfilm "The Rider" dadurch auch weit weniger emotionalen Impact.
Für mich findet "Nomadland" so nie einen richtigen Platz und auch wenn ich mich freue, wenn ein ungewöhnlicher und leiser Film einen "Bester Film Oscar" erhält, sehe ich nicht, dass "Nomadland" in irgendeiner Weise der beste Film des Jahres gewesen wäre.
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Christian_alternakid am 29.11.2021 um 08:11 Uhr:
Ein gewisses Schulterzucken kann ich mir ob der Preise und Jubelkritiken nicht verkneifen. "Nomadland" hat sicher seine Stärken, wie Chloé Zhao mit ihren Laienschauspielern arbeitet bzw. besser: wie sie quasidokumentarisch das echte Leben ihrer Protagonisten filmisch in ein Narrativ bindet. Allerdings steht hier die Fren-Figur von Schauspielstar Frances McDormand dem entgegen. McDormand spielt fantastisch und hat den Oscar völlig zurecht erhalten, aber für das Ganze des Films finde ich ihre herausgehobene Position beinah hinderlich. Die stärksten Szenen hat "Nomadland" doch immer dann, wenn McDormand mehr wie ein Beobachter durch die Trailerparks schweift und die Community als Ganzes in den Mittelpunkt rückt.Dramaturgisch ist "Nomadland" ohne rechten Anfang und jedes Ende, was symbolisch für das Umherziehende seiner Protagonisten vielleicht auch richtig ist, hat aber im Gegensatz zu Zhaos Vorgängerfilm "The Rider" dadurch auch weit weniger emotionalen Impact.
Für mich findet "Nomadland" so nie einen richtigen Platz und auch wenn ich mich freue, wenn ein ungewöhnlicher und leiser Film einen "Bester Film Oscar" erhält, sehe ich nicht, dass "Nomadland" in irgendeiner Weise der beste Film des Jahres gewesen wäre.