Ich gebe es zu, der Krieg im Pazifik übt eine große Faszination auf mich aus. Umso mehr horchte ich auf, dass von der hierzulande im Vergleich zu Pearl Harbor wenig bekannten, für den Verlauf des Krieges aber entscheidenden Schlacht um das Midway-Atoll ein Spielfilm erscheinen würde, der auch noch historisch akkurat sein sollte. In der Praxis ist es dann auch so, dass Roland Emmerichs Film sich weitestgehend an die Fakten hält, was "Midway" einerseits realistisch und sogar historisch erhellend, wenn auch recht lang macht. Zudem werden die Japaner nicht als entmenschlichte Monster dargestellt (wozu der Landkrieg auch mehr Gelegenheit geboten hätte) und auch bei den Amerikanern menschliche und militärische Schwächen nicht verschwiegen. Leider jedoch, und hier kommt der Emmerich-Faktor ins Spiel, wird auf der Action-Ebene durch das totale Übermaß an CGI-Explosionen und -Geschossen und auf der Dialog- und Schauspiel-Ebene durch allzu heroisches Auftreten (Ed Skrein mit generisch übertriebenem Ami-Akzent nervt einfach nur) dann doch die Suppe etwas versalzen. Dass namhafte Akteure wie Dennis Quaid, Woody Harrelson oder Aaron Eckhart (auch mit sichtlich Spaß am Spiel) mitmischen, trägt wiederum zur Unterhaltung bei, die der Film dann doch auch liefert, und die Tatsache, dass Emmerich die über 100 Millionen Dollar teure Produktion von "Midway" praktisch selbst finanziert hat, nötigt allemal Respekt für die dahinter stehende Liebesmüh ab. Letzten Endes doch zu Unrecht etwas untergegangen.
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Erdjohann am 16.09.2020 um 09:22 Uhr:
Ich gebe es zu, der Krieg im Pazifik übt eine große Faszination auf mich aus. Umso mehr horchte ich auf, dass von der hierzulande im Vergleich zu Pearl Harbor wenig bekannten, für den Verlauf des Krieges aber entscheidenden Schlacht um das Midway-Atoll ein Spielfilm erscheinen würde, der auch noch historisch akkurat sein sollte. In der Praxis ist es dann auch so, dass Roland Emmerichs Film sich weitestgehend an die Fakten hält, was "Midway" einerseits realistisch und sogar historisch erhellend, wenn auch recht lang macht. Zudem werden die Japaner nicht als entmenschlichte Monster dargestellt (wozu der Landkrieg auch mehr Gelegenheit geboten hätte) und auch bei den Amerikanern menschliche und militärische Schwächen nicht verschwiegen. Leider jedoch, und hier kommt der Emmerich-Faktor ins Spiel, wird auf der Action-Ebene durch das totale Übermaß an CGI-Explosionen und -Geschossen und auf der Dialog- und Schauspiel-Ebene durch allzu heroisches Auftreten (Ed Skrein mit generisch übertriebenem Ami-Akzent nervt einfach nur) dann doch die Suppe etwas versalzen. Dass namhafte Akteure wie Dennis Quaid, Woody Harrelson oder Aaron Eckhart (auch mit sichtlich Spaß am Spiel) mitmischen, trägt wiederum zur Unterhaltung bei, die der Film dann doch auch liefert, und die Tatsache, dass Emmerich die über 100 Millionen Dollar teure Produktion von "Midway" praktisch selbst finanziert hat, nötigt allemal Respekt für die dahinter stehende Liebesmüh ab. Letzten Endes doch zu Unrecht etwas untergegangen.