Schauspieler | Typ | mh |
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Xavier Dolan | Person | |
Patricia Tulasne | Person | |
Morjana Alaoui | Person | |
Mylène Jampanoï | Person | |
Catherine Bégin | Person | |
Robert Toupin | Person | |
Juliette Gosselin | Person | |
Louise Boisvert | Person | |
Jean-Marie Moncelet | Person | |
Jessie Pham | Person | |
Erika Scott | Person | |
Isabelle Chasse | Person | |
Emilie Miskdjian | Person | |
Tony Robinow | Person | |
Anie Pascale | Person | |
Emilie Miskdijan | Person | |
Mike Chute | Person | |
Gaëlle Cohen | Person | |
Louis Thevenon | Person | |
Jean-François Boudreau | Person | |
Michel Cormier | Person | |
Patrick Dorval | Person | |
Mathieu Samaille | Person |
Regisseur | Typ | mh |
---|---|---|
Pascal Laugier | Person |
Remake | Typ | Jahr | IMDB | mh |
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Martyrs | Film | 2015 | 4.0 |
Christian_alternakid am 02.09.2014 um 13:41 Uhr:
Zum ersten Mal seit 6 Jahren wieder gesehen und fand ich nun eigentlich noch besser, vielleicht weil ich die verstörende Struktur (nach ungefähr der Hälfte tranformiert sich der Film von einem Home Invasion Reißer in etwas undefinierbar "Anderes") nun schon kannte und akzeptieren konnte.Was Martyrs gelingt, ist dann schon etwas sehr erstaunliches, sich in einem Horrorkontext (oder besser fast: Terrorkontext) so zu platzieren, dass er außerhalb der üblichen Schemata agiert und gar keinen Eskapismus mehr bietet und so dann doch die maximale Verstörung erzielt. Das ist schon eher die Haneke-Strategie, wobei Laughier im Gegensatz zu Haneke halt mal überhaupt kein Problem damit hat, exzessivste Gewalt on screen zu zeigen.
Sicherlich einer der härtesten Filme der letzten Jahre sowieso, aber durch seine Struktur und den in ihm steckenden Anspruch, etwas darüber hinaus zu erzählen auch einer der bemerkenswertesten Filme des Genres. Kurioserweise trifft gerade auf die zweite Hälfte eigentlich der klassische Vorwurf des Torture Porn völlig zu und schafft es aber gleichzeitig wiederum den, nun ja, zu transzendieren. Es gibt wohl diesseits von Asien kaum einen Film, der (in seiner zweiten Hälfte) wirklich fast ausschließlich darauf setzt, Gewalt set piece an Gewalt set piece zu reihen ohne dabei noch einen Plot im klassischen Sinn zu erzählen und so scheinbar völlig die Torture Porn Zuschreibung akzeptiert - aber weil eben doch unter dieser Oberflächenebene so viel mehr existiert, fühlt sich gerade die zweite Hälfte eben gar nicht nach Torture Porn Genre an, weil er alle üblichen Muster dennoch verneint und sich auch auf gewisse Weise einer Schaulust verweigert.
Christian_alternakid am 06.07.2020 um 23:42 Uhr:
Blut, Blut, Blut. Wo kommt die neue Faszination der Franzosen für Blut nur her? Von „High Tension" über „Inside" zu „Martyrs" wird derart wild auf die Zwölf gegangen, das man schon ein nationales Trauma vermuten muss. „Martyrs" erzählt die Geschichte eines missbrauchten, entführten Mädchens, das sich als Erwachsene an ihrer (vermuteten) Entführerfamilie rächt. So weit könnte es ein einfaches Vengeance-Movie sein – aber „Martyrs" läuft gegen so viele Rezeptionsgewohnheiten sturm, dass trotz der etwas fehlplatzierten Hochglanzoptik mit genügend Erwartungen gebrochen wird, um den Film durchgängig zu einer Herausforderung zu machen.Der stärkste Bruch geschieht ungefähr in der Hälfte des Films, wenn mehr oder minder aus dem Nichts Blickwinkel wie Hauptprotagonist gewechselt wird und das Vengeance-Movie zum Torture-Porn wird – dabei gleichermaßen die wahre Vorgeschichte erhellt als auch zu ihrem Ende führt. Es sei jedoch - Hochglanz hin, Hochglanz her – gewarnt: spätestens die Kompletthäutung gegen Ende sieht etwas unappetitlich aus.
(gerade mein damaliges Review fürs Sellfish-Fanzine wiedergefunden)