Mad Max: Fury Road

Christian_alternakid am 12.05.2015 um 10:05 Uhr:

Bekommt ja erstaunlich euphorische Kritiken. Bradshaw vom Guardian sagt: "It’s like Grand Theft Auto revamped by Hieronymus Bosch, with a dab of Robert Rodríguez’s From Dusk Till Dawn." - und Dangerous Minds: "MM:FR doesn’t achieve its epic grandeur and high powered velocity with bigger and better toys or special effects (though it does have that), it does it through sheer cinematic brilliance. This is a movie that doesn’t feel like it was composed in a computer and it doesn’t look like a series of video game cut scenes. MM:FR feels alive, palpably real, organic, crafted. It draws you in in ways that today’s special effects films generally don’t. The distancing effect of CGI is minimal. The scale of the movie is both epic and intimate. Astonishingly magical and deeply human. (...) This movie surprises at every turn. Jaded movie goers will feel like kids again."

Ich hab nur den Original Mad Max vor sehr vielen Jahren mal gesehen und konnte damit gar nichts anfangen - aber die Reviews klingen zumindest so, dass es mein Interesse geweckt hat, wasich nicht erwartet hätte

säm am 17.05.2015 um 10:30 Uhr:

Man bekommt, was man sich erhofft hat:
Handlung und Schauspielerei auf das allernötigste Minimum reduziert.
Und eine 100-minütige Verfolgungsjagd, bei das komplette Film-Inventar wunderbar sinnfrei zerschreddert wird.
Highlight: Der Heavy-Megal-Faschingswagen dem lebenden (und spielenden) Gitarristen als Galionsfigur.

Christian_alternakid am 17.05.2015 um 12:00 Uhr:

Ich schwanke zwischen 6/10 und 7/10, gegen Ende wird's ein wenig repetitiv und die Altdamen-Clique am Ende ist auch nicht unbedingt ein Gewinn. Was gut ist: wie pur Mad Max ist. Das ist schon tatsächlich wohl das, was Werner Herzog dann als Kino-Kino bezeichnet (und Kung-Fu-Filme und Pornos als Beispiel nennt): pure Bewegung, nichts mehr.
Bin ja weder Freund der alten Mad Max Filme noch find ich diese zottelhaarige Dystopie sonderlich faszinierend, die mir viele Endzeitfilme versaut - aber gut, wenn nicht Mad Max, wer soll das sonst dürfen?
Als Actionfilm aber sicherlich a) ein Ereignis und b) tatsächlich auf eine seltsame Art "realer" als Transformers und Konsorten. Vielleicht weil es auch darauf verzichtet, ein Film für alle zu sein, sondern halt klar die eine Zielgruppe anspielt und keine Merchandise-Hintergedanken hegt. Dreckiges Ding.
Ist halt so over the top, dass man tatsächlich nicht wirklich nachdenken darf. Und die bösen Figuren sind arge Abziehbilder / recht uninteressante Menschmonster.

Alles in allem so grotesk wie ein Film dann auch nur sein kann - tatsächlich trifft es Bradshaw vom Guardian mit seinem "Grand Theft Auto revamped by Hieronymus Bosch" ziemlich auf den Kopf.

babygirliegirl am 18.05.2015 um 09:13 Uhr:

Definitiv kein Film zum Zurücklehnen und Chillen. Mann, war der anstrengend, aber auch nicht mega übel...

motorhorst am 27.05.2015 um 07:08 Uhr:

Das, was der Film sein will, macht er sehr gut. Spektakuläres Action-Kino, bei dem man in den 120 Minuten nur ganz selten mal Zeit zum Ausruhen hat. Sowhl sehr schön in der Tradition der alten Filme (vor allem des zweiten), gleichzeitig aber eben auch technisch und budgetmäßig in ein neues Jahrtausend gehoben.
Zudem gibt es einige nette Verweise auf die alten Filme (Das Schafblöken, die Spieluhr, Mad Max Wagen mit Turbolader fallen mir da spontan ein).
Dass die Handlungstiefe eher im seichten Bereich liegt und diese ganzen Endzeitgesellschaften immer auf seltsame Dinge wert legen bzw. auf Basis einer Ökonomie funktionieren, die sich sehr leicht hinterfragen lässt (Mad Max - Benzin, Postman - Briefe, Waterworld - WTF? Zigaretten?), sei dahin gestellt.

Dass die vielen Frauenrollen sämtliche Sexisten der Welt Amok laufen lassen, erscheint mir zum einen absurd, zum anderen ist sie Zeugnis, wie viel Misogynie nach wie vor in der zivilisierten Welt herrscht. Lächerlich.

Den 3D-Quatsch hätte man sich sicher wieder sparen können (ich weiß, ich wiederhole mich). Ist zwar ganz gut gemacht, trägt aber nicht wesentlich zur Action bei und so etwas wie "Immersion" zu erzielen, ist ja eh Blödsinn. Hätte also sicher auch perfekt in 2D funktioniert.

babygirliegirl am 27.05.2015 um 09:16 Uhr:

Ja, hab den in 2D gesehen & 3D null vermisst

motorhorst am 28.05.2015 um 14:53 Uhr:

Kleiner Spaß am Rande: Ein silbernes Lebensmittelspray wird im amazon.com-Shop seit Release des Films ziemlich ausgiebig von War Boys rezensiert.

Christian_alternakid am 13.11.2016 um 13:31 Uhr:

erstaunlich spannend sieht das aus: George Miller hat für den Director's Cut "Fury Road" als schwarz-weiß Film veröffentlicht:
wirkt tatsächlich auf einmal viel ernsthafter und weniger popcornig:

motorhorst am 23.08.2019 um 07:14 Uhr:

Nochmal gesehen, immer noch so grandios, wie ich ihn eigentlich in Erinnerung hatte und dann mit Entsetzen gesehen, dass ich nur 7 Punkte gegeben hatte. Was war da los? Ganz deutliche 9 Punkte mit riesigem Ausrufezeichen.