Im Westen nichts Neues

Christian_alternakid am 16.12.2022 um 12:35 Uhr:

Einer der bemerkenswerteren (Anti-)Kriegsfiilme aus Deutschland. Ein wenig leidet "Im Westen nichts neues" darunter, dass Sam Mendes mit "1917" den Ersten Weltkrieg gerade schon erzählt hatte und dafür erstaunliche, zum Teil sogar poetisch-dystopische Bilder gefunden hat. Andererseits wäre "Im Westen nichts neues" ganz sicher der letzte Film, der "poetische" Bilder benötigt, denn Schlamm, Dreck, Blut und Gedärm steht hier an der Tagesodnung und Ed Berger bemüht sich redlich, seinem Film alles Kriegsheroische auszutreiben.

Die im Vergleich zur Vorlage neu eingebaute Ebene der Heeresführung und der Friedensverhandlungen sind zwar durchaus der Abwechslung und damit der Erträglichkeit des Films zuträglich, sind aber auch weit platter als die OG-Storyline. Die in herrschaftlichen Gemäuern residierenden Generäle beim Verschieben von Menschenleben zu beobachten, hat man erstens schon zu oft und zweitens bei Kubrick besser gesehen. Das abgeänderte Ende holzhämmert seinen Punkt der Nutzlosigkeit von Krieg endgültig heim.