Gogo-Girl

motorhorst am 11.09.2024 um 13:26 Uhr:

Das Schlagwort "Hamburger Schule" ist nur am Rande angebracht und wurde ursprünglich von mir gewählt, als der Roman im Rahmen des Hamburger-Schule-Gates im Juni 2024 als Referenz genannt wurde.
Diese Subkultur bildet aber nur ganz am Rand den Hintergrund des ersten (und wohl einzigen?) Buchs von Sarah Kern, das den Weg einer Slackern Ende der 1990er Jahre in Hamburg (bzw. der "Stadt mit dem großen Hafen", denn viele Dinge dürfen in diesem Werk unsinnigerweise nicht genannt werden, siehe auch "Der Sänger") und den damit verbundenen Themen der Spät-Adoleszenz (Zielloses Rumstudieren, verflossene Liebe, Schmerz an den Menschen und der vermeintlichen Durchschnittlichkeit der Welt) als Inhalt hat.
Ein nicht so wichtiger Bestandteil ist dabei die Band Hirn, die aber auch eine Post-Hardcore oder Mathrock-Kapelle sein könnte, die die Protagonistin als "Gogo-Girl" mit auf eine kurze Tournee nimmt und jene sich dabei ihrer Vergangenheit bzw. Gegenwart stellen muss.

Ähnlich wie in Jan Müller/Rasmus Englers "Vorglühen" nerven ausgedachte Bandnamen wie eben Hirn sehr, ebenso die erfundenen Lyrics und viele andere Dinge wie Namen von Clubs oder Personen. Warum nicht gleich auf echte Begriffe zurückgreifen, euch verklagt schon keiner, Mensch!
Die Geschichte selbst haut mich auch nicht vom Hocker, ebenso der Schreibstil, im Gegensatz zu "Vorglühen" ist es hier aber wenigstens nach knapp 150 Seiten vorbei.