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Freies Land


Bewertung
imdb
6.6
mh-Community
7,0
Schlagworte
noch keine

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Regisseur Typ mh
Christian Alvart Person
Original Typ Jahr IMDB mh
La Isla minima - Mörderland Film 2014 7.2 6,5

Gesehen von


Christian_alternakid
7
25.09.2020

Auf der Watchlist von

keinem Motorjugendlichen. Hallo, wie das?

Kommentare

7

Christian_alternakid am 25.09.2020 um 11:14 Uhr:

Dieses Remake des spanischen Thrillerdramas "La Isla Minima" um verschwundene Teenies ist in großen Teilen überraschend gelungen. Nachdem Christian Alvart sich nach gutem Beginn mit "Antikörper" vor 15 Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckerte (die unterirdische Netflixserie "Dogs Of Berlin" und die Til-Schweiger-Tatorte möchte ich hier als Beweismittel 1 bis X vorlegen), kommt er mit "Freies Land" wieder zu den Stärken seines Genre-Beginns in "Antikörper" zurück.

"Freies Land" kommt dann richtig zu sich, wenn Alvart die Trostlosigkeit der ostdeutschen Provinz im Wendemoment einfängt, das desolate Matschgrau der kommunistischen Misswirtschaft, die durch das grell-angeberhafte der westdeutschen Übernahme bestenfalls übertüncht, aber eigentlich doch nur noch hässlicher angemalt wird. Wer Drone-Shots über deutscher Ödnis liebt, wird aus der Begeisterung nicht mehr herauskommen. Nicht mal Baran Bo Odar lässt die Drohne so oft fliegen wie Alvart hier.

Kurioserweise ist in dieser langen Mördersuche der Thrillerpart der Schwachpunkt von "Freies Land", was er sich allerdings in meiner Erinnerung durchaus mit seiner Vorlage "La Isla Minima" teilt - auch dort war der politische Kontext (da die Franco-Diktatur, hier Stasivergangenheit und kapitalistische Zukunft) der Treibstoff des Films, aber nicht die unklar erzählte Serienkillerjagd, an der beide Regisseure am Ende beinah das Interesse verlieren und sie nach gut zwei Stunden unterentwickelt und abrupt auflösen. "Freies Land" muss man also eher als Drama und Sittengemälde im Genrekleid sehen und nicht als das "Sieben" von Mecklenburg-Vorpommern.

Sogar stärker ist "Freies Land" übrigens in seinen beiden Hauptpersonen. Die Polizisten (natürlich aus Ost und West) sind mit ihren Brüchen und Problemen stärker herausgearbeitet und vor allem von Felix Krämer mit einer enormen Präsenz gespielt (wofür ich ausnahmsweise auch das alte deutsche Filmproblem des ewigen Nuschelns als Authentizitätsausweis mal übersehen will).

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