Staffel | Startjahr | Episoden | mh-Bewertung | Kommentare |
---|---|---|---|---|
1 | 2016 | 6 |
8.4
(5 Bewertungen)
|
2 Kommentare |
2 | 2019 | 6 |
8.3
(4 Bewertungen)
|
0 Kommentare |
Episode | Jahr |
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Schauspieler | Typ | mh |
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Olivia Colman | Person | |
Phoebe Waller-Bridge | Person | |
Sian Clifford | Person | |
Jenny Rainsford | Person | |
Bill Paterson | Person | |
Brett Gelman | Person | |
Hugh Skinner | Person | |
Andrew Scott | Person | |
Hugh Dennis | Person | |
Jamie Demetriou | Person |
Beziehung | Titel | Typ | mh |
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Creator |
Phoebe Waller-Bridge
|
Person |
Christian_alternakid am 26.04.2017 um 14:31 Uhr:
Sehr große Empfehlung. Ich bin wirklich überrascht, wie gut Fleabag ist und wie weit es darüber hinausreicht, was man eigentlich von einer Comedyserie über ein Mädel im hippen Teil von London erwartet. "Girls UK", it ain't."Fleabag" ist dabei gute Comedy im Sinn von "The Office" und "Curb Your Enthusiasm": "Curb" weil es die social awkwardness wie Larry David überdreht, aber auf eine nachvollziehbarere Ebene bringt und die gesellschaftlich ständig aneckende Figur des reichen "Caucasian" in Hollywood auf eine 30jährige sichdurchlondonkämpfende Frau im alltäglichen Hipsterprekariat überträgt. "The Office" weil in den besten britischen Serien mit dem Humor eben immer auch die Härte des Lebens einhergeht und der in jedem Menschen sitzende Wunsch nach Bestätigung und Zuneigung auch der unangenehmsten Figur noch Menschlichkeit (& Traurigkeit) verleiht. "Fleabag" beginnt LOLfunny und wird dann bestürzend, zum Teil trotzdem bestürzend komisch und ist dabei in Themen- und Wortwahl nah am Transgressiven. Phoebe Waller-Bridge (alleinige Autorin & Hauptdarstellerin) verbindet Härte und Verstörung mit irre lustigen Momenten genauso wie mit tieftraurigen Schocks.
Darüberhinaus ist das auch noch auf der erzählerischen Ebene unglaublich clever gemacht, setzt winzige Szenen ein, die zunächst nicht erklärt werden, sich im Fortgang der Folgen wie kleine Puzzleteile zusammensetzen, auf einen dunklen Subtext deuten und erst am Ende der Staffel einen übergeordneten Sinn ergeben - und Fleabag dadurch auf einmal zu einer zweiten Ebene verhelfen, die ich in der ersten Folge nicht einmal erahnt hätte.
Christian_alternakid am 12.07.2017 um 11:07 Uhr:
Muss auch noch mal zum Ende sagen: durch die Art *wie* dieser "Twist" in die Serie eingebettet war, ist er eben nicht nur ein letzter Twist für die Emo-Stufe, sondern gibt im Nachhinein der ganzen Geschichte eine emotionale Grundierung, die wiederum manches Verhalten begreifen lässt. Bei einer herkömmlichen Erzählung (also dass praktisch die Tragik chronologisch am Ende käme) fände ich ihn nicht gut. So aber, dass also die Tragik zuvor geschieht, das wiederum die Charaktere grundiert und nur wir Zuschauer erst am Ende ein Verständnis davon erlangen, dagegen sogar ziemlich brillant. Insbesondere weil wir hier ja über halbstündige Comedy-Folgen sprechen und nicht über einen Goldene-Palme-Gewinner. Das ist schon sehr gewagt & innovativ.Bloody Mary am 31.08.2020 um 00:01 Uhr:
Schon vor ein zwei Jahren wurde mir das von meiner Sketch-Schreib-Gruppe empfohlen, hatte die erste Folge der ersten Staffel angefangen und wollte nach 20 min nicht weiter schauen, weil mich diese genervte Überheblichkeit der Hauptfigur abgestoßen hat. Dann hieß es , dass die Serie so viele Preise abgeräumt hat und die zweite Staffel im Drehbuch so viel weiter entwickelt sei, dann hab ich heut die erste Folge der 2. Staffel angeschaut. Ich hab immer nur an Woody Allen denken müssen. Die Idiotie der Leute im eignen Leben zugespitzt hab ich eh schon dauernd geballt auf der Arbeit, da müsste man sich schon ne Storyline mit mehr fokussierterer Aussage und Mehrwert ausdenken. Herumvögelnde Großstadtschnalle wird weiser interessiert mich auch nicht.