Dune

motorhorst am 19.12.2015 um 10:04 Uhr:

Seltsamer, irgendwie aus der Zeit gefallener Science Fiction Film aus der Ära der großen SciFi-Filme von Star Wars bis Star Trek. Mit diesen kann er sich aber nicht messen. Die Optik schwankt zwischen fantastisch (Garderobe, alles was in Gebäuden spielt wie Palästen, Gängen und Schächten, die persönlichen Schutzschilde, sowie das Maul der Sandwürmer) und erbärmlich (alle anderen Ansichten der Würmer, special effects, Raumschiffe, etc). Der Soundtrack ist unterirdisch.
Die Handlung ist kaum nachvollziehbar, auch die einzelnen Fraktionen verschwimmen zu einem Brei, hier merkt man doch, dass die Buchvorlage vielleicht zu mächtig und umfangreich war.
Seltsam, so einen Film von David Lynch zu sehen. Kyle MacLachlan macht seine Sache aber ordentlich.

xmagic am 30.10.2019 um 15:41 Uhr:

Ich hatte den Film damals im Kino gesehen und kann mich noch erinnern, dass er mir doch recht seltsam vorkam. Große Begeisterung kam auch jetzt nicht auf, kann das meiste, was motorhorst angemerkt hat, nachvollziehen. Zuviel Stoff für zu wenig Minuten Film. Zuviel Abweichungen von der Romanvorlage – die ich nicht gelesen habe, das habe ich recherchiert. Das einzige, was alles etwas zusammenhält, sind Pauls Tagträume ... insgesamt enttäuschend.

Christian_alternakid am 31.10.2019 um 15:06 Uhr:

Habe ich seit langem nicht mehr gesehen, aber grundsätzlich in guter Erinnerung. Konnte nie so recht nachvollziehen, warum der als Mega-Flop galt, weil cih doch etliche Szenen extrem beeindruckend fand (die Sandwürmer, der Hand-Kasten).
Kann allerdings verstehen, dass Dune irgendwie zwischen den Stühlen sitzt: für die Weirdness von Lynch ist er zu sehr mit einem undurchdringlichen Plot beschäftigt, für einen Science-Fiction-Film wiederum ist er zu mäandernd.

motorhorst am 25.01.2025 um 12:53 Uhr:

Nochmal gesehen während meiner Lynch-Retrospektive und insgesamt 3 (oder 4) Anläufe gebraucht, weil eingeschlafen oder langatmig. Das ist sicher nicht mein Lieblings-Lynch.

Es beim Schauen und Versehen extrem, wenn man die Neuverfilmung(en) kennt, weil Villeneuve alles zehnmal besser erzählt (und das nicht durch pausenlose Voice-Over und inneren Monolog), das klappt im alten gar nicht. Erstaulich, das viele Szenen sind beinahe identisch sind, zwischen den Versionen von 1984 und 2021. Dass die Optik und die Special Effects des Lynch-Films natürlich nicht mit modernen Standards mithalten können, finde ich nicht schlimm. Die Kostüme sind prächtig, die wenigen Computereffekte in ihrer Zeit zuhause (die Schutzschirme sind schon ganz eindrucksvoll, wenn man überlegt, wie groß das Aufheben um Tron zwei Jahr früher war), bei "Massenszenen" wirken die Fremen doch sehr verloren in der Wüste, aber sei's drum.
Ohne Lektüre des Buchs und mit einer Erwartung zwischen "Star Wars", "Flash Gordon" oder anderer zeitgenössischere Filme der frühen 80er, muss der Kinobesuch für Dune schon eine sehr ernüchternde Erfahrung gewesen sein.

Ringe noch mit mir, ob ich die Wertung auf 5/10 anheben sollte.