Schauspieler | Typ | mh |
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Hidetoshi Nishijima | Person | |
Toko Miura | Person | |
Masaki Okada | Person | |
Reika Kirishima | Person | |
Yoo-rim Park | Person | |
Dae-Young Jin | Person | |
Ziyun Yuan | Person | |
Satoko Abe | Person | |
Perry Dizon | Person | |
Ann Fite | Person | |
Hiroko Matsuda | Person | |
Toshiaki Inomata | Person | |
Takako Yamamura | Person | |
Ryo Iwase | Person | |
Faisal Anwar | Person | |
Kamal Zharif | Person | |
Massimo Biondi | Person | |
Shoichiro Tanigawa | Person |
Regisseur | Typ | mh |
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Ryûsuke Hamaguchi | Person |
Christian_alternakid am 09.08.2022 um 11:37 Uhr:
Slow Cinema in Reinkultur: drei Stunden, die zum Großteil entweder quatschend in einem Auto verbracht werden oder bei einer Probe zu Chekhovs "Onkel Wanja". Für die ersten zwei Drittel gelingt es Ryûsuke Hamaguchi dennoch, seine Geschichte um das Innenleben von zwei, drei Figuren erstaunlich fesselnd aufzubauen. Allerdings - und hier liegt für mich auch eines der zwei größeren Probleme des FIlms - ist die zentrale Hauptfigur des gehörnten Theaterregisseurs, über dessen Leben ewige Einsamkeit - und ein nagendes Schuldgefühl - seit dem Tod seiner Ehefrau liegt, weit interessanter als die beiden anderen Charaktere (junger Schauspielstar mit Affären auf Paparazzijagd, Chauffeurin mit unglücklicher Kindheit). Alle Szenen, die sich um Regisseur & Ehefrau drehen sind intensiv, selbst wenn nur über seine Gattin gesprochen wird wie in der besten Szene des Films, in der der junge Liebhaber das Ende einer Geschichte erzählt, dessen Anfang der Ehemann von seiner Frau beim Sex vor vielen Jahren gehört hatte.Flach wirkt für mich dagegen die letzte Dreiviertelstunde, die den Fokus stärker auf die Chauffeurin legt und in schönen Schneebildern ihre Backstory erzählt, die leider bei mir inhaltlich und emotional nicht im mindesten connecten konnte. Hier tendiert Hamaguchi auch zum Auserzählen, wo er vorher doch so meisterhaft nur angedeutet hat und manchmal ein fehlendes Puzzlestück zum Verhalten der Charaktere erst eine Stunde später im Film lieferte. Hatte Hamaguchi nicht mehr das Vertrauen in seine Zuschauer, den Film weiterhin emotional selbst vollenden zu können? Dazu passend auch die Endszene im Theater. In tiefe Traurigkeit getaucht aber von Hoffnungsschimmern durchstrahlt, fasst sie den Weg der Charaktere noch einmal in dieser Spiegelung auf der Bühne explizit zusammen. Zugegebenermaßen in all ihrer Stummheit mit so großer Emphase gespielt ist, dass sie dennoch heftigen Eindruck hinterlässt.