Salo ist natürlich praktisch unbewertbar. Vom reinen "Vergnügen" kann man ja sowieso nicht sprechen, also ist das lediglich in der Hinsicht zu bewerten, dass dem Film eben gelingt, was er machen möchte (und da ist er dann eigentlich eine 10/10).
Mit Sicherheit der ärgste und extremste, unbequemste und unerfreulichste Film, den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.
Aber gerade weil er sich tatsächlich jeder Zuschauersatisfaktion verweigert eben so verblüffend. Pasolini schafft hier das, woran Haneke in "Funny Games" dann letzten Endes doch scheitert: die Härte so darzustellen, dass wirklich niemand ein Vergnügen daraus ziehen kann. Selbst die Gorehounds sind ja angewidert von "Salo". Toll ist eben auch, dass "Salo" nicht im luftleeren Raum existiert, sondern so dermaßen politisch und anklagend ist - dass eben all die Härte einen Grund hat. Noch stärker wird der Eindruck dann eben leider auch durch die Realität der Jetztzeit, dass "Salo" nicht mal nur eine Anklage gegen den Faschismus und seine Kollaborateure ist, sondern auch heute noch die gleich Aussage mit der gleichen Bedeutung treffen kann - wenn man sich zb Abu Ghreib anschaut, was ja beinah ein Fall von "Life imitating Art" ist.
Der berühmte Spruch, dass jeder einmal "Salo" gesehen haben sollte, aber niemand ihn ein zweites Mal sehen möchte, trifft schon zu
(auch wenn ich ihn tatsächlich zweimal gesehen habe).
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Christian_alternakid am 04.05.2015 um 12:00 Uhr:
Salo ist natürlich praktisch unbewertbar. Vom reinen "Vergnügen" kann man ja sowieso nicht sprechen, also ist das lediglich in der Hinsicht zu bewerten, dass dem Film eben gelingt, was er machen möchte (und da ist er dann eigentlich eine 10/10).Mit Sicherheit der ärgste und extremste, unbequemste und unerfreulichste Film, den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.
Aber gerade weil er sich tatsächlich jeder Zuschauersatisfaktion verweigert eben so verblüffend. Pasolini schafft hier das, woran Haneke in "Funny Games" dann letzten Endes doch scheitert: die Härte so darzustellen, dass wirklich niemand ein Vergnügen daraus ziehen kann. Selbst die Gorehounds sind ja angewidert von "Salo". Toll ist eben auch, dass "Salo" nicht im luftleeren Raum existiert, sondern so dermaßen politisch und anklagend ist - dass eben all die Härte einen Grund hat. Noch stärker wird der Eindruck dann eben leider auch durch die Realität der Jetztzeit, dass "Salo" nicht mal nur eine Anklage gegen den Faschismus und seine Kollaborateure ist, sondern auch heute noch die gleich Aussage mit der gleichen Bedeutung treffen kann - wenn man sich zb Abu Ghreib anschaut, was ja beinah ein Fall von "Life imitating Art" ist.
Der berühmte Spruch, dass jeder einmal "Salo" gesehen haben sollte, aber niemand ihn ein zweites Mal sehen möchte, trifft schon zu
(auch wenn ich ihn tatsächlich zweimal gesehen habe).