Der Exorzist

Christian_alternakid am 03.05.2016 um 21:50 Uhr:

Der Brett Easton Ellis Podcast - und das Gespräch mit Quentin Tarantino - hat mich dazu inspiriert, den original-Exorzist mal wieder zu schauen, den ich eher so okaygut in Erinnerung hatte. Was tatsächlich besser war als in Erinnerung: die erste Stunde. Dass eben hier jeder normale Mensch tatsächlich NICHT an Exorzismus, Geister oder ähnliches glaubt, ja sogar wissenschaftliche Begründungen für das Funktionieren von Exorzismus auch ohne tatsächliche "Besessenheit" ins Spiel gebracht werden (sozusagen eine Art "Placebo"-Effekt). das fand ich überraschend *real* und glaubwürdig. Leider ist halt der tatsächliche "Höhepunkt", also der Exorzismus, aus heutiger Sicht einfach nichts, was man sich gern 20 Minuten lang anschaut. Dazu ist einerseits die Maske zu deutlich fake (wenngleich doch gut eklig und im Vergleich zu manch anderem Horrorfilm der folgenden 10 Jahre dann recht gut gemacht) und die Geschichte zu bekannt, zu oft zitiert, zu oft gesehen. Aber für seinen Einfluss kann ja andererseits der Film selbst wieder nichts. Insgesamt also schon sehenswert, aber wohl ohne nostalgische Verklärung gerade in seiner letzten halben Stunde nicht an den Mythos heranreichend.