Staffel | Startjahr | Episoden | mh-Bewertung | Kommentare |
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1 | 2022 | 10 |
5.0
(1 Bewertung)
|
0 Kommentare |
Episode | Jahr |
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Sequels | Typ | Jahr | IMDB | mh |
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Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez | Serie | 2024 |
Beziehung | Titel | Typ | mh |
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Creator |
Ryan Murphy
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Person |
Basti am 16.12.2022 um 06:00 Uhr:
Ich bin äußerst zwiegespalten. Da steckt schon einiges gutes drin. Evan Peters ist fantastisch, der Score ist stark. Die erste Folge ist äußerst unangenehem und atmosphärisch, die sechste Folge, in der das erste Mal konsequent eine Opferperspektive erzählt wird, ist super. Aber "Dahmer" ist zum einen viel zu lang (das hätte man auch gut in nem 150-Minüter abhandeln können), zum anderen ist die Täterperspektive hier schon oft problematisch, wie ich finde. Und dabei klammere ich die True-Crime/Angehörigen-Thematik sogar noch aus. Aber die Serie versucht schon immer wieder einfache Erklärungen für die Geschehnisse zu finden und verhebt sich gerade dabei die Jugend Dahmers zu erzählen. Da kommt auf einmal eine Art Coming-of-Age-Komponente rein, die der Dramatik und Thematik unangebracht erscheint. Ganz egal, ob das auf wahren Ereignissen basiert, oder nicht. Teile der Serie haben bei mir schon Eindruck hinterlassen. Als Gesamtwerk muss ich sagen: schon irgendwie gut, aber auch echt schwierig. Ein echter Downer (was bei dem Thema ja okay ist), der aber viel zu wenig erzählt in seiner langen Laufzeit. Und damit zu einem Großteil auch überflüssig und redundant, ohne aber diese ermüdende Wirklung beim Zuschauer zu erzeugen. Hat bei mir zumindest nicht funktioniert. Klar ist das alles abstoßend und schlimm. Aber in den meisten Momenten fehlt dann halt doch die Wucht. Und Evan Peters, so gut er das auch macht, trägt mit seiner Ryan-Murphy-American-Horror-Story-Vergangenheit leider dazu bei, dass die Serie eher als campy True-Crime-Exploitation rüberkommt. Schade. Die Kritik an Polizei und Co. kommt auch erstaunlich autopilotig daher, kein Vergleich zu so etwas wie "Unbelievable". Und letzter Punkt: dass eine solche Produktion via Netflix ein Massenpublikum findet, halte ich für problematisch. So etwas sollte in dieser Form nicht zu Unterhaltungszecken genutzt werden. Das fühlt sich ein bisschen so an, als ob jemand eine geschnittene, aber deswegen nicht weniger problematische Version des Maniac-Remakes um 20:15 Uhr auf RTL ausstrahlt und damit jahrmarktschreierisch wirbt. Ich finde so etwas sollte man sich schon bewusst aussuchen müssen. Und nicht unerwartet damit konfrontiert werden.