Schauspieler | Typ | mh |
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Eden Dambrine | Person | |
Gustav De Waele | Person | |
Émilie Dequenne | Person | |
Léa Drucker | Person | |
Kevin Janssens | Person | |
Igor van Dessel | Person | |
Marc Weiss | Person | |
Léon Bataille | Person | |
Elodie Barthels | Person |
Regisseur | Typ | mh |
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Lukas Dhont | Person |
Christian_alternakid am 02.02.2023 um 09:17 Uhr:
"Close" ist eindrucksvoll gefilmt und stark gespielt. Insbesondere zu Beginn ist auch die Geschichte ungewöhnlich, erzählt sie doch von einer tiefen, innigen Bindung zweier Jungs, ohne eine sexuelle Neigung zu thematisieren - gerade durch dieses Fehlen verdeutlich "Close" erst recht, wie selten diese Darstellung einer tiefen Verbundenheit zwischen zwei Männern im Film überhaupt ist - oder womöglich in unserer Gesellschaft generell?Durch eher unschuldige Nachfragen an der neuen Schule ("seid ihr ein Paar?") wird aber der erste Moment der Zwietracht, des von außen erzwungenen Abnabelungsprozesses gesät, woraufhin alles downhill geht. Lukas Dhont gelingt hier eine alternative Schöpfungsgeschichte im Jetzt zu erzählen und bindet den Moment der "Erkenntnis" ohne große Dramatik in diesen Verlauf ein - das ist schon sehr stark inszeniert.
Die folgenden zwei Drittel des Films bewegen sich aber weg von dieser luftigen Ausgangssituation mit dunklen Untertönen in ein handfesteres Drama, das weiterhin stark inszeniert ist (der Moment der Verkündung des zentralen Ereignisses!), aber nun doch deutlich konventionelleres Arthouse-Kino wird, das mich ganz offensichtlich weit weniger berührt hat als den Rest der Welt (Cannes, Letterboxd, imdb).