Im Gegensatz zu den overhypten "Wonder Woman" (fürchterlich), "Deadpool" (nur scheinbar clever), "Captain America: Civl War" (öder CGI-Dauerkampf), "Thor - Ragnarok" (bonbonbunter Quatsch) und Konsorten ist hier die ganze Aufregung um eine Superheldenverfilmung zumindest in Teilen wirklich berechtigt.
Coogler dreht im Rahmen des Marvel-Korsetts einen angenehm eigenständigen Film, um den "Black Panther", den Prinzen eines im Verborgenen sich befindlichen afrikanischen Königreichs namens Wakanda, das dank außerirdischer Energie das fortschrittlichste Land der Welt ist.
Coogler betreibt wirklich herausragendes Word Building und hat mit Michael B. Jordan als Killmonger einen (zumindest zwei Drittel des Films) überzeugenden Villain, über dessen grundsätzliche Idee man sogar diskutieren könnte: sollte Wakanda im Verborgenen bleiben und lediglich selbstgenügsam aus dem Dunkeln operieren oder sollte es nicht vielmehr seine Kraft der schwarzen Bevölkerung weltweit zur Verfügung stellen, um die Unterjochung zu beenden?
Wie fast jeder Marvel-Film krankt allerdings auch Black Panther an seinem Showdown, der in quatschiger CGI-Kacke versinkt und mal wieder die Superheldenkräfte und/oder Technologie-Wunderwaffen nach Plot-Gesichtspunkten einsetzt, also eben so, dass der Kampf lang genug dauert und dann irgendwann a propos of nothing zu Ende geht. Herrje, kann das nicht mal IRGENDJEMAND ANDERS machen?
Auf einer Metaebene bzw. aus filmhistorischer Betrachtung hat "Black Panther" natürlich etliche Meilensteine gesetzt und bewiesen, dass es den "schwarzen Blockbuster" eben sehr wohl geben kann. Coogler dreht seine Black Empowerment - Geschichte konsequent ohne große Konzessionen an den weißen Mainstream, lediglich Martin Freemans (nicht so gut ausformulierte) Figur darf den lustigen weißen Sidekick spielen, aber selbst das könnte man als Subversion betrachten.
Von einem "Black Panther" in Reinform gerne mehr, aber ich fürchte dass die kulturelle Kraft dieser Figur nivelliert werden wird, bindet man sie zu sehr in das "Marvel Cinematic Universe" ein. "Black Panther" muss das Zentrum sein, um seine Ausstrahlung behalten zu können, und darf nicht zu einem Iron Man - Helfershelfer verkommen.
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Christian_alternakid am 30.07.2018 um 09:42 Uhr:
Im Gegensatz zu den overhypten "Wonder Woman" (fürchterlich), "Deadpool" (nur scheinbar clever), "Captain America: Civl War" (öder CGI-Dauerkampf), "Thor - Ragnarok" (bonbonbunter Quatsch) und Konsorten ist hier die ganze Aufregung um eine Superheldenverfilmung zumindest in Teilen wirklich berechtigt.Coogler dreht im Rahmen des Marvel-Korsetts einen angenehm eigenständigen Film, um den "Black Panther", den Prinzen eines im Verborgenen sich befindlichen afrikanischen Königreichs namens Wakanda, das dank außerirdischer Energie das fortschrittlichste Land der Welt ist.
Coogler betreibt wirklich herausragendes Word Building und hat mit Michael B. Jordan als Killmonger einen (zumindest zwei Drittel des Films) überzeugenden Villain, über dessen grundsätzliche Idee man sogar diskutieren könnte: sollte Wakanda im Verborgenen bleiben und lediglich selbstgenügsam aus dem Dunkeln operieren oder sollte es nicht vielmehr seine Kraft der schwarzen Bevölkerung weltweit zur Verfügung stellen, um die Unterjochung zu beenden?
Wie fast jeder Marvel-Film krankt allerdings auch Black Panther an seinem Showdown, der in quatschiger CGI-Kacke versinkt und mal wieder die Superheldenkräfte und/oder Technologie-Wunderwaffen nach Plot-Gesichtspunkten einsetzt, also eben so, dass der Kampf lang genug dauert und dann irgendwann a propos of nothing zu Ende geht. Herrje, kann das nicht mal IRGENDJEMAND ANDERS machen?
Auf einer Metaebene bzw. aus filmhistorischer Betrachtung hat "Black Panther" natürlich etliche Meilensteine gesetzt und bewiesen, dass es den "schwarzen Blockbuster" eben sehr wohl geben kann. Coogler dreht seine Black Empowerment - Geschichte konsequent ohne große Konzessionen an den weißen Mainstream, lediglich Martin Freemans (nicht so gut ausformulierte) Figur darf den lustigen weißen Sidekick spielen, aber selbst das könnte man als Subversion betrachten.
Von einem "Black Panther" in Reinform gerne mehr, aber ich fürchte dass die kulturelle Kraft dieser Figur nivelliert werden wird, bindet man sie zu sehr in das "Marvel Cinematic Universe" ein. "Black Panther" muss das Zentrum sein, um seine Ausstrahlung behalten zu können, und darf nicht zu einem Iron Man - Helfershelfer verkommen.