Schauspieler | Typ | mh |
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Joachim Król | Person | |
Jella Haase | Person | |
Martin Wuttke | Person | |
Albrecht Schuch | Person | |
Lukhanyo Bele | Person | |
Welket Bungué | Person | |
Annabelle Mandeng | Person | |
Nils Verkooijen | Person | |
Richard Fouofié Djimeli | Person | |
Faris Saleh | Person | |
Lena Schmidtke | Person | |
Mira Elisa Goeres | Person | |
Benny O.-Arthur | Person | |
Thelma Buabeng | Person | |
Michael Davies | Person |
Regisseur | Typ | mh |
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Burhan Qurbani | Person |
Christian_alternakid am 01.03.2020 um 16:54 Uhr:
Mit Bravur gescheitert. Sicher wird Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz" seiner Vorlage von Alfred Döblin, der mächtigen, vielleicht größten deutschen literarischen Erzählung des 20. Jahrhunderts nicht gerecht. Besonders schmerzhaft wird das deutlich, wenn Jella Haase aus dem Off diese Döblin-Sätze spricht, die eine biblische Wucht mit Berliner Gossenschnoddrigkeit verbinden. Auch fehlt "Berlin Alexanderplatz" kurioserweise ein Gefühl für Berlin als Raum, verkleinert Qurbani dieses Berlin trotz seiner epischen 180-Minuten-Erzählung und den Bildern im Cinemascope auf die Hasenheide und anonyme Ecken im Neonlicht, was aus meiner Sicht dem Anspruch von "Berlin Alexanderplatz" entgegensteht. Ein Gefühl für Berlin vermittelt Qurbani schon gar nicht, die wenigen Berliner Mood-Momente wirken wir aus einem Touristenbuch zur ach so wild-diversen Berliner Partyszene, so klinisch kühl als würde gleich eine schwäbische Coverband das Moka Efti Orchester nachspielen.Das zentrale Problem des Films ist aber, dass er die Dynamik von Francis "Franz" Bieberkopf zu Reinhold nie in den Griff bekommt - was umso schlimmer ins Gewicht fällt, da in Qurbanis Version die Franz-Reinhold-Verbindung - die wohl auch allegorisch für die Frage nach deutscher Schicht versus Migranten, nach Tigerkapitalismus versus gesellschaftlicher Solidarität steht - Dreh- und Angelpunkt des Films ist und im Gegensatz zu Döblins Roman die Beziehung von Franz zu Mieze in den Hintergrund drängt.
Bei all der Kritik gelingt Burhan Qurbani dennoch vieles, was sein "Berlin Alexanderplatz" mindestens zu einem faszinierenden Fehlschlag macht, der mir allemal lieber ist als betuliches Deutschen-Kino. Qurbani wagt einiges, indem er seinen Francis zu einem schwarzen Migranten aus Bissau macht und so die untere Schicht aus Döblins Roman noch einmal neu definiert. Auch sind die Bilder groß und hat Welket Bungué in der Hauptrolle eine beeindruckende physische Präsenz. Jella Haase als Mieze überrascht mich zudem enorm, hatte ich sie bisher doch nur als "Fack Ju Göthe"-Chick wahrgenommen.
babygirliegirl am 08.02.2021 um 01:59 Uhr:
Wirklich ein sehr langer Film. Hat mir leider nicht so gut gefallen, wirkte sehr überfrachtet und überinszeniert. Visuell und schauspielerisch fand ich ihn aber überzeugend.