Bevor ich mir die ganzen vernichtenden Kritiken durchlese und zerreißenden Podcasts anhöre (so zumindest der Eindruck nach Überfliegen aller Teaser): War vielleicht ganz gut, mit wenig bis gar keiner Erwartung in den Film zu gehen. So war er nämlich, obwohl ich nicht der Riesen-Superhelden-Fan (und schon gar nicht Superman-Fan) bin und der Film mit 2,5 h sehr lang ist, gar nicht so schlecht.
Natürlich ist das die x-te Zerstörungs/Budget-Orgie und an Bildern mit der 9/11-Optik (Hochhaus wird zerstört, Schmutzwolke rollt auf die Kamera zu) hat man sich auch halt irgendwann einfach satt gesehen (das ist nicht so böse gemeint, wie es hier steht). Doomsday ist eigentlich ein ganz guter, überirdischer, gar nicht menschlicher Gegenspieler und Jesse Eisenberg gibt einen ganz ordentlichen Lex Luthor, der mehr von Heath Ledgers Joker hat als von Gene Hackmans Luthor aus den 80ern.
Ansonsten ist der Film eigentlich gar kein Film, sondern nur die Aneinanderstückelung von Szenen, die wenig miteinander zu tun haben und durch einen dramatischen Soundtrack (inkl. der Todestuba) eine dermaßen unangenehme Stimmung der Hochspannung simulieren, dass man sich gar nicht aufs Klo gehen traut (ich hätte schon nach 10 Minuten gemusst, wurde aber so zum Bleiben genötigt).
Nach über 10 Jahren Marvel-Filme hat nun anscheinend jemand auch bei DC gemerkt, dass jeder Film nur dazu da ist, die nächsten 1-3 Filme aus dem Universum zu promoten. Deshalb wird auch Wonder Woman sehr prominent eingeführt (die 2017 ihren eigenen Film bekommt, wie ich erfahren durfte, als ich mir danach kurz den Überblick über ihre Herkunft und Geschichte zu verschaffen) und andere Helden wie Flash, Aquaman und Cyborg werden zumindest angedeutet, um damit den kommenden Justice League Film anzufeaturen.
Die Feindschaft zwischen Batman und Superman kann ich übrigens an keiner Stelle des Films nachvollziehen. Die wachsende Ablehnung der Bevölkerung gegen Superman, der trotz seiner Hilfe und seines Heldenmuts als Fremder, Alien und Eindringling wahrgenommen wird, fände ich hingegen in einem sinnvolleren Kontext sogar als hoch aktuell und sehr spannend.
Des Motors Ausführungen kann man unterschreiben. Dieses Prinzip, dass jeder Film nur die nächsten promotet, nervt mich mittlerweile enorm. Die Filme sind Werbung, die Werbung Filme:
Ok ich bin ein wenig late zur bashing party, aber Batman Vs Superman ist wahrscheinlich tatsächlich die erste 250-Millionen-Dollar-Produktion, bei der das dazugehörige Internet-Meme deutlich mehr Spaß als der Film selbst macht.
Ich versteh den Film gleich mehrfach nicht: warum hat jetzt eigentlich Batman überhaupt so einen Brass auf Superman? Warum will Lex Luthor eigentlich den Kopf von Batman?
Ich stimme zudem absolut zu, dass es eine Aneinanderreihung von Szenen ohne inneren Kontext ist statt eines Filmes im klassischen Sinn.
Auch die philosophische Frage im Hintergrund, die ja schon ganz interessant sein könnte (ein bisschen ist das hier ja "Who watches The Watchmen?") ist halt leider so unterkomplex aufgezogen, dass das Meilen von X-Men entfernt ist. Von Watchmen will ich gar nicht erst anfangen - und da Snyder ja auch Watchmen gedreht hat, sieht man einfach wie schlecht das Drehbuch hier gewesen sein muss.
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motorhorst am 07.04.2016 um 08:26 Uhr:
Bevor ich mir die ganzen vernichtenden Kritiken durchlese und zerreißenden Podcasts anhöre (so zumindest der Eindruck nach Überfliegen aller Teaser): War vielleicht ganz gut, mit wenig bis gar keiner Erwartung in den Film zu gehen. So war er nämlich, obwohl ich nicht der Riesen-Superhelden-Fan (und schon gar nicht Superman-Fan) bin und der Film mit 2,5 h sehr lang ist, gar nicht so schlecht.Natürlich ist das die x-te Zerstörungs/Budget-Orgie und an Bildern mit der 9/11-Optik (Hochhaus wird zerstört, Schmutzwolke rollt auf die Kamera zu) hat man sich auch halt irgendwann einfach satt gesehen (das ist nicht so böse gemeint, wie es hier steht). Doomsday ist eigentlich ein ganz guter, überirdischer, gar nicht menschlicher Gegenspieler und Jesse Eisenberg gibt einen ganz ordentlichen Lex Luthor, der mehr von Heath Ledgers Joker hat als von Gene Hackmans Luthor aus den 80ern.
Ansonsten ist der Film eigentlich gar kein Film, sondern nur die Aneinanderstückelung von Szenen, die wenig miteinander zu tun haben und durch einen dramatischen Soundtrack (inkl. der Todestuba) eine dermaßen unangenehme Stimmung der Hochspannung simulieren, dass man sich gar nicht aufs Klo gehen traut (ich hätte schon nach 10 Minuten gemusst, wurde aber so zum Bleiben genötigt).
Nach über 10 Jahren Marvel-Filme hat nun anscheinend jemand auch bei DC gemerkt, dass jeder Film nur dazu da ist, die nächsten 1-3 Filme aus dem Universum zu promoten. Deshalb wird auch Wonder Woman sehr prominent eingeführt (die 2017 ihren eigenen Film bekommt, wie ich erfahren durfte, als ich mir danach kurz den Überblick über ihre Herkunft und Geschichte zu verschaffen) und andere Helden wie Flash, Aquaman und Cyborg werden zumindest angedeutet, um damit den kommenden Justice League Film anzufeaturen.
Die Feindschaft zwischen Batman und Superman kann ich übrigens an keiner Stelle des Films nachvollziehen. Die wachsende Ablehnung der Bevölkerung gegen Superman, der trotz seiner Hilfe und seines Heldenmuts als Fremder, Alien und Eindringling wahrgenommen wird, fände ich hingegen in einem sinnvolleren Kontext sogar als hoch aktuell und sehr spannend.
Bloody Mary am 10.04.2016 um 20:06 Uhr:
Des Motors Ausführungen kann man unterschreiben. Dieses Prinzip, dass jeder Film nur die nächsten promotet, nervt mich mittlerweile enorm. Die Filme sind Werbung, die Werbung Filme:https://www.youtube.com/watch?v=0Y8iRvQdSGA
babygirliegirl am 11.04.2016 um 03:11 Uhr:
So wahr!! Leider geht das Konzept ja auf, weshalb man es in Hollywood wohl in nächster Zeit nicht ändern wird.Gutes Beispiel ist da auch Star Wars...
Christian_alternakid am 22.08.2016 um 15:14 Uhr:
Ok ich bin ein wenig late zur bashing party, aber Batman Vs Superman ist wahrscheinlich tatsächlich die erste 250-Millionen-Dollar-Produktion, bei der das dazugehörige Internet-Meme deutlich mehr Spaß als der Film selbst macht.Ich versteh den Film gleich mehrfach nicht: warum hat jetzt eigentlich Batman überhaupt so einen Brass auf Superman? Warum will Lex Luthor eigentlich den Kopf von Batman?
Ich stimme zudem absolut zu, dass es eine Aneinanderreihung von Szenen ohne inneren Kontext ist statt eines Filmes im klassischen Sinn.
Auch die philosophische Frage im Hintergrund, die ja schon ganz interessant sein könnte (ein bisschen ist das hier ja "Who watches The Watchmen?") ist halt leider so unterkomplex aufgezogen, dass das Meilen von X-Men entfernt ist. Von Watchmen will ich gar nicht erst anfangen - und da Snyder ja auch Watchmen gedreht hat, sieht man einfach wie schlecht das Drehbuch hier gewesen sein muss.