Nachdem der Exzess der ersten halben Stunde auf meine Augen auch nicht viel wilder gewirkt hat als eine typische "Babylon Berlin" Partyszene (ok, es war auch noch ein Elefant im Raum), findet "Babylon langsam seinen Groove, wenn Damien Chazelle einen Tag an den Drehorten mehrerer parallel entstehender Stummfilme verbringt. Das ist mitreissend, beeindruckend und zugleich berührend, wie hier mit den Mitteln der 20er Jahre große Schlachtengemälde und kleine Barschlägereien inszeniert werden.
Im Folgenden mäandert die Geschichte wie Paul Thomas Andersons "Inherent Vice" durch Los Angeles und verliert sich mehrfach selbst, findet aber zurück zu einem berührenden Ende, das mit feuchten Augen auf die verlorene Epoche des Stummfilms schaut - und sich dabei auch immer gewiss ist, dass wir womöglich gerade wieder das Ende einer Epoche miterleben und der "Film" wie wir ihn kannten und liebten vielleicht nicht mehr auf ewig als das kulturell größte Ereignis existieren wird.
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Christian_alternakid am 17.07.2023 um 17:29 Uhr:
Nachdem der Exzess der ersten halben Stunde auf meine Augen auch nicht viel wilder gewirkt hat als eine typische "Babylon Berlin" Partyszene (ok, es war auch noch ein Elefant im Raum), findet "Babylon langsam seinen Groove, wenn Damien Chazelle einen Tag an den Drehorten mehrerer parallel entstehender Stummfilme verbringt. Das ist mitreissend, beeindruckend und zugleich berührend, wie hier mit den Mitteln der 20er Jahre große Schlachtengemälde und kleine Barschlägereien inszeniert werden.Im Folgenden mäandert die Geschichte wie Paul Thomas Andersons "Inherent Vice" durch Los Angeles und verliert sich mehrfach selbst, findet aber zurück zu einem berührenden Ende, das mit feuchten Augen auf die verlorene Epoche des Stummfilms schaut - und sich dabei auch immer gewiss ist, dass wir womöglich gerade wieder das Ende einer Epoche miterleben und der "Film" wie wir ihn kannten und liebten vielleicht nicht mehr auf ewig als das kulturell größte Ereignis existieren wird.