Airplane!

Christian_alternakid am 18.08.2020 um 08:41 Uhr:

Anlässlich seines 40. Geburtstages fragte der Guardian kürzlich:

"Airplane! at 40: the best spoof comedy ever made?
"Even in the anarchic heyday of the Marx brothers at Paramount Pictures, when they turned out vaudevillian free-for-alls such as Horse Feathers and Duck Soup, or Mel Brooks parodies like Blazing Saddles or Young Frankenstein, audiences had never encountered the sheer volume of gags that hit them in Airplane!, which are so relentless that the bad ones don’t have time to develop an odor. There are puns, pratfalls, provocations, foreground/background dynamics, double entendres, references to film and TV and popular commercials, random acts of silliness and absurdity, and every possible strain of what would later be categorized as a “dad joke”. Even at 40, when a handful of the references and bits have grown whiskers, Airplane! still absolutely kills. Rarely has a film so eager to please been so successful in doing so."

...und auch wenn ich persönlich die beiden späteren ZAZ-Filme "Top Secret" und vor allen "Die nackte Kanone" sogar noch vorziehen würde, bleibt "Airplane!" auch beim Wiedersehen ein Feuerwerk, dem es gelingt, eben mehr als eine reine Parodie zu sein. Natürlich ist "Airplane!" albern, aber auch mit einem Kern, der alles so straight spielt, dass die Albernheit überhaupt erst den Boden findet, zu ihrer ganzen Blüte zu erwachsen. Leslie Nielsen - später dank seines Frank Drebins in "Nackte Kanone" die Personifizierung des ZAZ-Styles - hat in seinem geradeausgespielten ernsten Irrsinn die wichtigste Nebenrolle und stiehlt jede einzelne Szene (immer noch mein Favorit: “Surely you can’t be serious?” - “I am serious, and don’t call me ‘Shirley’”). Generell gilt für die Konstruktion von "Airplane!", dass die beiden Hauptfiguren wie normal-verkorkste Charaktere aus einem üblichen Katastrophenfilm in "Airplane!" gelaufen wären und nun mit einer ganzen Armee an Wahnsinnigen in den Nebenfiguren konfrontiert sind. Die Jokes passieren beinah ausschließlich *neben* den Hauptfiguren, die lediglich die Leinwand bilden, auf die die Gags projiziert werden.

40 Jahre später sitzt nicht jeder Gag, aber wahrscheinlich hat er das auch damals nicht. Die pure manische Energie im Jokes-Machen allerdings setzt jeder Leere sofort wieder die nächste Pointe entgegen. In der Hinsicht also wie ein Fips Asmussen - Auftritt, nur dass hier tatsächlich manche Pointen zünden!

(dankenswerterweise mit Original-Ton-Spur auf Netflix)