2 Künstler.
1 Teilnehmer. 1 Kommentar.
0 Zitate.
2 Tatsachen.
8 Fotos.
0 Links.
Samstag, 30.03.2024
- Columbia Theater Berlin
Zitate
Keine Zitate erfasst
Tatsachen
Konzert mit Stringquartett - laut Adam Green das erste Mal seit 20 Jahren, dass er Lieder auf der Bühne so performed hat, wie sie auch auf Platte sind (eben mit Streichern).
Als einzigen Moldy Peaches - Track hat Adam Green mit dem Publikum eine Acapella-Version von "Who's Got The Crack" angestimmt, die in ihrer zweiten Hälfte eher so semitgut funktioniert hat.
Meine letzte Live-Begegung mit Adam Green? 2010 als der Antifolk-Dada-Pop-Sänger den Headliner auf der Hauptbühne des Berlin Festivals im Flughafen Tempelhof geben durfte. Auch damals war Green schon die Überraschung ob seines immer noch großen Namens in hiesigen Breiten anzumerken und als Dankeschön brachte er "Kevin Allein Zuhaus" Macauley Culkin als Gast mit. Beide entkleideten sich ihrer Hemdchen und präsentierten die Hühnerbrüste, während sie einem perplexen Publikum ein Cover des alten Scorpions-Gassenhauers "Wind Of Change" darboten. Als Schlußpunkt konnte nur noch ein Bad in der Menge folgen.
Noch mal fast 15 Jahre später kündigte Adam Green nun ein "Streichquartett-Konzert" an, das sich zu meiner eigenen Überraschung als wirklich schönes Erlebnis entpuppte. Denn im Gegensatz zu so stumpfen "schaut mich an, ich will respektiert werden!"-Projekten wie "Classic Rock Goes Symphonic Orchestra" ist es bei Adam Green ja viel mehr so, dass er dann Songs performed wie sie auch auf Platte aufgenommen wurden, nämlich durchaus mit Streichern. Und "Moping In Style Tour - with strings" heißt eben nicht, dass die Lieder in Richung Klassik vergewaltigt werden, sondern natürlich mit regulärer Bandbesetzung, aber zusätzlichen Streichern gespielt werden.
Das Schöne an Adam Greens Deutschlandkonzerten ist immer noch, dass ihm ein leicht verwundertes Schmunzeln ob der hiesigen Liebe anzusehen ist. Gegen Ende bricht sich diese dann auch wirklich Bahn: als letzte Zugabe des tendenziell eher kurzen Konzertes (knapp 70 Minuten) spielt Green seinen ewigen Vor-Durchbruch-Klassiker "Dance With Me" von der wunderbaren Lo-Fi-Platte "Garfield", die noch stärker nach seiner damaligen Band Moldy Peaches klingt als die späteren Solowerke. Und Songtitel - Tanz mit mir! - ist hier dann auch Publikumsbefehl: diese musikalische Einladung zur Stage Invasion nehmen viele der Zuschauer an und so wirkt das Ende des "Streichquartett-Konzertes" wie der Adam-Green-Zirkus im besten Sinn, mit dem Künstler selbst im Zylinder als Dompteur der Massen.
Dein Bericht/Dein Erlebnis
Als Mitglied der motorjugend mit dem Rang Blicker oder mehr kannst Du an dieser Stelle einen Kommentar zu dieser Text abgeben und andere Kommentare kommentieren.
Christian_alternakid am 04.04.2024 um 15:57 Uhr:
Meine letzte Live-Begegung mit Adam Green? 2010 als der Antifolk-Dada-Pop-Sänger den Headliner auf der Hauptbühne des Berlin Festivals im Flughafen Tempelhof geben durfte. Auch damals war Green schon die Überraschung ob seines immer noch großen Namens in hiesigen Breiten anzumerken und als Dankeschön brachte er "Kevin Allein Zuhaus" Macauley Culkin als Gast mit. Beide entkleideten sich ihrer Hemdchen und präsentierten die Hühnerbrüste, während sie einem perplexen Publikum ein Cover des alten Scorpions-Gassenhauers "Wind Of Change" darboten. Als Schlußpunkt konnte nur noch ein Bad in der Menge folgen.Noch mal fast 15 Jahre später kündigte Adam Green nun ein "Streichquartett-Konzert" an, das sich zu meiner eigenen Überraschung als wirklich schönes Erlebnis entpuppte. Denn im Gegensatz zu so stumpfen "schaut mich an, ich will respektiert werden!"-Projekten wie "Classic Rock Goes Symphonic Orchestra" ist es bei Adam Green ja viel mehr so, dass er dann Songs performed wie sie auch auf Platte aufgenommen wurden, nämlich durchaus mit Streichern. Und "Moping In Style Tour - with strings" heißt eben nicht, dass die Lieder in Richung Klassik vergewaltigt werden, sondern natürlich mit regulärer Bandbesetzung, aber zusätzlichen Streichern gespielt werden.
Das Schöne an Adam Greens Deutschlandkonzerten ist immer noch, dass ihm ein leicht verwundertes Schmunzeln ob der hiesigen Liebe anzusehen ist. Gegen Ende bricht sich diese dann auch wirklich Bahn: als letzte Zugabe des tendenziell eher kurzen Konzertes (knapp 70 Minuten) spielt Green seinen ewigen Vor-Durchbruch-Klassiker "Dance With Me" von der wunderbaren Lo-Fi-Platte "Garfield", die noch stärker nach seiner damaligen Band Moldy Peaches klingt als die späteren Solowerke. Und Songtitel - Tanz mit mir! - ist hier dann auch Publikumsbefehl: diese musikalische Einladung zur Stage Invasion nehmen viele der Zuschauer an und so wirkt das Ende des "Streichquartett-Konzertes" wie der Adam-Green-Zirkus im besten Sinn, mit dem Künstler selbst im Zylinder als Dompteur der Massen.